© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

Zum Schaden der Gesellschaft
Katholische Sicht auf die Homosexualität
Werner Olles

Die Haltung der Kirche zu Homosexualität ist eindeutig. Sie gründet in der Bibel und der Tradition, in der Natur und der Vernunft. In ihrem „Wegweiser Homosexualität aus katholischer Sicht“ beleuchtet Johanna Maria Jesch diese Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln. So widerspricht sie entschieden der These, der Mensch sei in gleicher Weise homosexuell, wie er etwa eine bestimmte Hautfarbe oder Abstammung besitze. Neueste Forschungen sagen, körperliche Gegebenheiten könnten vielleicht eine homosexuelle Entwicklung begünstigen, aber nicht festlegen, daher wird von einem Ineinander mehrerer Ursachen ausgegangen, wobei körperliche und seelische Vorgänge in Wechselwirkung stehen.

Es gibt also vielfältige Ursachen für die Formen von Homosexualität, dazu gehören auch frühkindliche Erfahrungen von Bindungsverlust, Mißbrauch oder fehlende Vorbilder für die Ausbildung von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Tatsächlich begünstigt die moderne Gesellschaft jedoch einen homosexuellen Lebensstil, der heute einhergeht mit der Förderung eines hemmungslosen Auslebens jedweder geschlechtlicher Regungen bereits im jungen Alter. Schuld daran trägt auch ein immer weiter um sich greifender Säkularismus, der offen auffordert, sich von grundlegenden sittlichen Normen zu verabschieden. Eines seiner Hauptziele ist, die traditionelle Vorstellung von Ehe und Familie vorsätzlich zu zerstören, indem man homosexuelle Partnerschaften der Ehe gleichstellt und gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption von Kindern gestattet.

Diese geistige und rechtliche Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften mit der Ehe bedeutet jedoch einen folgenschweren Schritt hin zur Zerstörung des eigentlichen Begriffs von Ehe und Familie. Die Folge ist unter anderem eine ernste demographische Krise der westlichen liberalen Demokratien. Johanna Maria Jesch sieht, daß eine Gesellschaftsordnung, in der man die Wahrheit nicht verkündet und nicht danach strebt sie zu erlangen, auch jede Form echter Freiheitsausübung beseitigt und den Weg zu einem Libertinismus, Egoismus und Individualismus eröffnet, der dem Wohl des Menschen und der ganzen Gesellschaft schadet.

Johanna Maria Jesch: Homo-sexualität aus katholischer Sicht. Ein Wegweiser. FeMedienverlag, Kisslegg 2019, broschiert, 134 Seiten, 6,95 Euro