Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?
Auf einer Almhütte an einem Bach in der Engadina Bassa bei Guarda im Rätoromanischen auf circa 2.500 m Höhe Richtung Piz Buin.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Nougat.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Die Geräusche, Gerüche, Sprache (Dialekt) und ungeschriebenen Gesetze im Alltag sind mir vertraut. Eine gemeinsame Geschichte.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Freiheit und Unabhängigkeit. Kontinuierliche Pflege der Beziehungen in der Familie und zu Freunden. Ausreichend Geld haben.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Pflichtbewußtsein, Treue zu Menschen, die mir wichtig sind, Durchhaltevermögen.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
Als reiferer Mensch: die Bibel, „Der Schwarm“ von Frank Schätzing und „Origin“ von Dan Brown.
Welche Musik mögen Sie?
Barock bis Klassik, Jazz, Blues, Gospel.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Das kommt erst noch: das sechste große Massensterben. Das erste war im Ordovizium, vor mehr als 400 Millionen Jahren.
Was möchten Sie verändern?
Mehr: unaufgeregte Klugheit im Umgang mit Menschen, Dingen, Ereignissen; erzliberale Menschen.
Woran glauben Sie?
An Gott. Unsere unsterbliche Seele.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Verantwortung und Nächstenliebe.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Ich habe schon beide Eltern und beide Geschwister beerdigen müssen. Am Sterbebett meiner Mutter ist mir klargeworden, wie wichtig der Abschied für beide Seiten ist.
Antje Hermenau, geboren 1964 in Leipzig, war Abgeordnete und Fraktionschefin der Grünen im Sächsischen Landtag sowie Bundestagsabgeordnete. Gerade erschienen ist ihr Buch: „Ansichten aus der Mitte Europas – Wie Sachsen die Welt sehen“.