© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

JF-Intern
Die Pfanne und der Zorn
Martina Meckelein

Teflon hat einen geringen Reibungskoeffizienten. Heißt: Alles perlt an dem Kunststoff ab. Wurde er erst im Atombombenbau eingesetzt, eroberte er die Welt dann doch völlig friedlich über die Innenbeschichtungen von Millionen Töpfen und Pfannen.

Eine dieser Pfannen verrichtet in der JF-Redaktion ihren Dienst. Darin brutzelt sich Kollege Moritz Schwarz eiweißreiche Fleischstückchen und Gemüse. Vorsichtig wäscht und trocknet er das Markenprodukt anschließend per Hand, bevor es wieder verstaut wird. Doch damit ist es vorbei. Aus dem ehemals kratzerlosen glänzenden Stück Polytetrafluorethylen ist ein bräunlich-grisseliges Pfännchen geworden. Irgend-ein ignorantes Putzteufelchen glaubte, dem guten Teil einen heißen Waschgang im Geschirrspüler angedeihen lassen zu müssen. Mag an Teflon fast nichts haften bleiben, den scharfen Chemiecocktail eines Spül-Tabs übersteht es nicht. Dieser Beweis wurde nun in unserer Redaktionsküche erbracht. Und darüber hinaus der, daß zwar Teflon reaktionsträge sein mag, Moritz Schwarz es allerdings nicht ist. Zornbebend schrieb er eine E-Mail an alle Kollegen mit genauen Putzanweisungen das Kochgeschirr betreffend. Merke: Nicht nur Pfannen und Töpfe benötigen liebevolle Pflege – ansonsten erhöht sich ihr Reibungskoeffizient.