© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/19 / 23. August 2019

Publizistische Attacke der Amadeu-Antonio-Stiftung
Lügenreiche Handreichung
Vera Lengsfeld

Die bevorstehenden Landtagswahlen in drei neuen Bundesländern werfen ihre Schatten voraus. Offenbar aus Angst vor dem Ergebnis, wird zur Wählerbeeinflussung gegriffen. Dazu gehört die publizistische Attacke der Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS), von der man sich erhofft, das Volk, den großen Lümmel (Heinrich Heine), von der „falschen“ Wahl abzuhalten. Kürzlich erschien „Deutschland rechts außen“ von Matthias Quent, Direktor eines AAS-Ablegers. Quent warnt vor einer angeblich drohenden Machtübernahme durch die „Rechten“. Die Stiftung selbst warf eine „Handreichung“ auf den Markt: „Demokratie in Gefahr – Handlungsempfehlungen für den Umgang mit der AfD“. Beide Publikationen eint das gestörte Verhältnis zu Fakten.

Beide halten an der längst widerlegten Legende fest, in Chemnitz habe es „Hetzjagden“ gegeben. Dagegen sei nicht erwiesen, daß die Übergriffe auf der Kölner Domplatte nur von Migranten verübt worden seien. Und im Herbst 2015 seien überwiegend syrische Kriegsflüchtlinge gekommen, um nur einige von zahllosen Falschbehauptungen zu nennen. Ein solcher Eingriff in den Wahlkampf durch eine 2017 mit fast einer Million Euro staatlich geförderten Institution, der sich explizit gegen eine Oppositionspartei richtet, ist beispiellos.






Vera Lengsfeld war DDR-Bürgerrechtlerin und CDU-Bundestagsabgeordnete.