© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/19 / 23. August 2019

Meldungen

Werberat verbietet Spots wegen Geschlechterrollen 

London. Die britische Werbeaufsichtsbehörde ASA hat zwei Werbespots wegen Geschlechterstereotypisierung verboten. Betroffen sind der Lebensmittelhersteller Mondelez und der Autobauer VW. Bei dem Mondelez-Spot handelt es sich um Werbung für den Frischkäse Philadelphia. Darin wird mit dem Klischee gespielt, daß Männer schlechter für die Kinderbetreuung geeignet seien als Frauen. Eine ASA-Sprecherin teilte der BBC mit, Geschlechterstereotype in der Werbung könnten Schäden in der realen Welt nach sich ziehen. Man müsse an die „kummulativen Effekte“ denken, die solche Spots auf die Zuschauer hätten. Auch der Clip für den neuen elektrischen VW-Golf ist der Zensur zum Opfer gefallen und darf im britischen Fernsehen künftig nicht mehr ausgestrahlt werden. Zu sehen sind darin vier Männer bei sportlichen oder abenteuerlichen Herausforderungen. Dazu der Satz: „Wir können alles erreichen.“ Kurz darauf ist eine Frau auf einer Parkbank neben einem Kinderwagen zu sehen. ASA bemängelte, daß dadurch männliche und weibliche Rollen nur jeweils mit einem Geschlecht in Verbindung gebracht würden. (tb)





Deutschlandradio gibt sich Genderleitfaden

BERLIN. Das Deutschlandradio hat einen internen Leitfaden für vermeintlich geschlechtergerechte Sprache verteidigt. In dem Dokument heißt es, die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt wolle einen „weiteren Schritt in Richtung Diskriminierungsfreiheit und Gendersensibilität“ gehen, berichtet die Bild-Zeitung. Demnach stehen in dem aus dem Februar stammenden Leitfaden Empfehlungen für die interne Kommunikation, aber auch für Radiosendungen. Statt „Zuschauer“ sollen die Mitarbeiter „Publikum“ oder „Auditorium“ sagen, statt „festangestellte Mitarbeiter“ sei es fairer, „die Festangestellten“ zu schreiben. Auch solle lieber von „Ärztinnen“ gesprochen werden, statt von „Ärzten und Pflegern“. „Niemand wird zu einer bestimmten Sprache vor dem Mikrophon verpflichtet, zugleich sollte sich aber jeder Gedanken darüber machen, wie wir Vielfalt besser abbilden können“, sagte Intendant Stefan Raue. (ls)