Belgien hat drei Amtssprachen. In dem Staat wird Französisch, Niederländisch und Deutsch gesprochen. Um die Mehrsprachigkeit seiner Untertanen in seinem Wappen sichtbar zu machen, hat das belgische Staatsoberhaupt König Philippe das Motto seines Hauses in allen drei Sprachen in sein Wappen per Gesetz aufgenommen. Bislang prangte dort auf französisch: „L’union fait la force“. Nun ist auch „Eendracht maakt macht“ und „Einigkeit macht stark“ zu lesen. Philippe begründete den Schritt damit, das Wappen den neuen historischen Gegebenheiten anzupassen. Der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, Oliver Paasch, ist angetan von der Neugestaltung des Wappens. „Es zeugt davon, daß der König die Deutschsprachigen nicht nur ernst nimmt, sondern auch besonders wertschätzt“, sagte er der Zeitung Grenzecho. Philippe habe bereits in der Vergangenheit seine Sympathien für die deutschsprachigen Ostbelgier zum Ausdruck gebracht, deren Gemeinden durch den Versailler Vertrag 1919 an Belgien gefallen waren. 

1920 hatte König Albert I. aus Protest gegen die deutsche Besatzung im Ersten Weltkrieg den Verweis auf sein Adelsgeschlecht – von Sachsen-Coburg und Gotha – aus dem Wappen gestrichen.