© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/19 / 30. August 2019

Lesereinspruch

Unbesonnen

Zu: „Integration funktioniert nicht“ von Hinrich Rohbohm (JF 34/19)

Leider scheint auch die JF beim Thema Wolf nicht sehr besonnen. Offenbar haben wir in unserem Land zum Wolf nur Extrempositionen. Ihre Reprtage enthält eine falsche sowie einige sehr einseitige Aussagen. Es stimmt einfach nicht, der Wolf in Bad Wildbad (Baden-Württemberg) habe 43 Schafe gerissen. Er hat zwar Schafe gerissen (ein Viertel der Weide war nicht eingezäunt!), ein Teil der Tiere ist in Panik in den Bach gerannt und dort ertrunken und ein Teil wurde am nächsten Morgen eingeschläfert. 

Ferner heißt es, WWF, Nabu und BUND erhielten über 200 Millionen Euro an hart verdienten Steuergeldern. Doch wieviel Subventionen bekommt die Landwirtschaft? Fakt ist: Die Schäferei hängt nur noch am Tropf des Staates (was an der Einfuhr von Lammfleisch und Wolle aus Übersee liegt). Dies führt zu viel zu großen Herden, da es eine Pro-Kopf-Prämie gibt. Zu große Herden sind ökologisch nachteilig. Ich bitte alle Beteiligten: mehr Lässigkeit, mehr Objektivität. Schaut nach Spanien, Rumänien: Sie haben viel lebendigere Kulturlandschaften, Viehwirtschaft und trotzdem viele Wölfe. 

Thomas Gamio, Loßburg im Schwarzwald