© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  KG  www.jungefreiheit.de 37/19 / 06. September 2019

Zitate

„Die Kontrolle darüber, wer das eigene Territorium betreten darf, ist ein Grundmerkmal funktionierender Staaten. Die Ausreisefreiheit dagegen gehört zu den universellen Menschenrechten. Insofern ist es auch drollig, wenn die ARD-‘Tagesschau’ in einem Atemzug mit der Berliner Mauer die Sperrwerke zwischen Israel und dem Westjor­danland nennt, so, als sollten diese die Juden daran hindern, ihrem Staat zu entfliehen.“

André Mielke, Kolumnist, in der „Berliner Zeitung“ vom 28. August 2019





„Ein Kohlekumpel verdient hier im Schnitt 4.300 Euro. Wenn Sie das vergleichen mit Verwaltung, mit Gewerblichen, dann liegen Sie fast 2.000 Euro über diesem Betrag, also da ist eine erhebliche Verdienstlücke dazwischen. (…) Sie machen natürlich aus einem Kraftwerker, der heute die Energieversorgung an großen Maschinen sichert, keinen Steuerbeamten. Wir werden hier eher das System haben, daß das eine rausgeht und wir es schaffen müssen, Zug um Zug neue Industrie aufzubauen.“

Klaus Freytag, Bergbauingenieur und Beauftragter des Brandenburger Ministerpräsidenten für die Lausitz, im Deutschlandfunk am 28. August 2019





„In der Schweiz wäre Greta wohl längst ein Fall für die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb), wenn man zusieht, wie dieses verletzliche Kind durch die Welt gehetzt und druch ihre Eltern und politische Gruppierungen manipuliert wird.“

Stephan Amacker, Maschineningenieur und SVP-Politiker, in der „Schweizerzeit“ vom 30. August 2019





„Überhaupt scheint der arbeitende Mittelstand zur Zeit das Haßobjekt Nummer eins zu sein. Seine Ersparnisse werden durch den Negativzins vernichtet, Investitionen in mittlere Betriebe sollen durch die Vermögenssteuer erschwert werden und wer fürs Alter vorsorgt, ist eh der Dumme. Ein Beobachter könnte zu dem Schluß kommen, daß irgendwer die breite wirtschaftliche Basis, auf der die Erfolgsgeschichte dieses Landes und der Sozialstaat beruhen, geradezu planmäßig vernichten möchte.“

Harald Martenstein, Autor und Kolumnist, im „Tagesspiegel“ am 1. September 2019





„Der Duden kennt viele Wörter für Menschen mit politischer Verantwortung, ein Titel aber fehlt: der Mimikry-Minister. Der Mimikry-Minister kommt als starker Max daher, plustert sich auf, spricht lauter als andere und hat auf jede Frage eine schnelle Antwort, selbst wenn sie aus Luft besteht. Er hat auch große Pläne, und er weiß sie eloquent hinauszuposaunen, vor allem in Wahlkampfzeiten. Wenn es ihm und seiner Partei hilft, dann posaunt er beispielsweise im Bierzelt eine Pkw-Maut heraus, die alle Autofahrer berappen müssen, nur die deutschen nicht, und er geht auch dann damit hausieren, wenn ihm längst jeder Jurist zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen bescheinigt hat, daß so eine Ausnahmemaut mit dem Europarecht unvereinbar ist.“

Florian Harms, Chefredakteur von „t-online.de“, in seinem Newsletter „Tagesanbruch“ vom 3. September 2019