© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/19 / 13. September 2019

Meldungen

BUND für schnellere Genehmigungsverfahren

BERLIN. Während sich Naturschützer um Vögel, Fledermäuse und Insekten sorgen, die durch Windräder verenden, sorgt sich der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) um die Energiewende. „Hier muß das Klimakabinett noch in diesem Monat die nötigen Maßnahmen liefern“, erklärte BUND-Chef Hubert Weiger anläßlich des Windgipfels im Wirtschaftsministerium. Nötig sei die Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraft. Die Bundesländer müßten mit Anreizen oder Strafen in die Pflicht genommen werden: „Erforderlich ist allein ein Zubau an Land von ungefähr 7.000 Megawatt pro Jahr, um den Zielen des Pariser Klimaabkommens gerecht zu werden.“ Abstandsregelungen zu Wohnsiedlungen wie in Bayern oder NRW seien kontraproduktiv. Die Landesbehörden müßten durch mehr Personal und Fachwissen befähigt werden, für schnellere Genehmigungsverfahren zu sorgen. (fis)

 www.bund.net/





Schildkröten: Forschung fördert Artenschutz

DRESDEN. Seit 200 Millionen Jahren besiedeln Schildkröten die Erde. Doch mittlerweile sind 57 Prozent von ihnen ausgestorben. Von den verbliebenen 360 Arten sind zwei Drittel durch Lebensraumzerstörung, Exotenhandel und Verwertung als Nahrungsmittel bedroht. Dies betrifft auch die 47 Arten südlich der Sahara, deren Erforschung erst vor einigen Jahren begann. Daran beteiligt war die Ökologin Melita Vamberger vom Senckenberg-Institut Dresden, die seit 2013 südafrikanische Landschildkröten genetisch untersucht. Wie sie in ihrer Zwischenbilanz berichtet (Senckenberg. Natur Forschung Museum, 4-6/19), hätten die an der Geometrischen Landschildkröte (Psammobates geometricus) vorgenommenen genetischen Analysen bereits fundamental positive Auswirkungen auf den Schutz und die Erhaltung der Artenvielfalt der Tiere aufgezeigt. Freilich nur in Naturreservaten und auf eingezäuntem Farmland. (rs)

 www.senckenberg.de





Umwelthilfe verlangt „Sanierungsfahrpläne“

Radolfzell. Der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert verpflichtende „Sanierungsfahrpläne“ bei Neukauf und Vermietung von Bestandsgebäuden. „Die Sanierungsraten im Bestand sind weit von dem entfernt, was wir brauchen, um die Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärte DUH-Vizegeschäftsführerin Barbara Metz. Denkbare Zwangsmaßnahmen seien Heizungsoptimierungen wie ein hydraulischer Abgleich oder ein Pumpentausch sowie Geschoßdecken- und Einblasdämmungen. Bei allen Maßnahmen müsse stets vom Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes im Jahr 2050 aus gedacht und geplant werden. (fis)

 www.duh.de





Erkenntnis

„Lupine ergibt ein schönes Protein mit einer hellen Farbe und einem neutralen Geschmack. Wir hoffen, daß pflanzliche Fleischalternativen immer mehr in die Mitte der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit rücken.“

Raffael Osen, Leiter im Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik (IVV)