© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/19 / 27. September 2019

Meldungen

Migration:  Italien freut sich über Solidarität

VALLETTA. Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese hat die vorläufige Einigung über die Lastenverteilung von Migranten, die aus Nordafrika über das Meer geschleust werden, begrüßt. „Italien und Malta sind nicht mehr allein“, erklärte die parteilose Politikerin nach einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus Malta, Frankreich und Deutschland am Montag in Valletta. „Wir hoffen, daß so viele EU-Länder wie möglich damit einverstanden sind“, erklärte Lamorgese vor dem Hintergrund, daß das Abkommen als nächstes von den anderen EU-Mitgliedstaaten akzeptiert werden muß. Das Zustandekommen einer Einigung wird nicht nur durch den Widerstand der Visegrad-Staaten, sondern auch durch die individuellen Bedürfnisse der sogenannten „Gruppe der Willigen“ erschwert. In Griechenland zum Beispiel sind seit Anfang des Jahres fast 30.000 Migranten auf den Ägäischen Inseln angekommen. Athen kann daher den gleichen Umverteilungsmechanismus für seine Anlandungen fordern und Italien bitten, seinen Teil dazu beizutragen. Frankreich hat nach Angaben der Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore darum gebeten, bei der Umverteilung zwischen Asylbewerbern, die es begrüßen würde, und Wirtschaftsmigranten zu unterscheiden. Größte Sorge, so Il Sole 24 Ore weiter, bereitete die Intensität der NGO-Rettungseinsätze sowie die Landung von kleinen Booten, die oft außer Kontrolle gerate, und von Tag zu Tag zunehme. Ungarns Premier Viktor Orbán kritisierte, daß die Frage des Quotensystems wieder auf der Tagesordnung der EU stehen würde. Ungarn sei bereit, Italien bei allem zu helfen, so der 56jährige. „Wir können helfen, die Grenzen zu schützen oder die Migranten sogar dorthin zurückzubringen, wo sie herkommen. Aber wir werden nicht bei einem Migrantenquotensystem helfen oder blind der Ideologie von Pro-Migranten-Parteien folgen, die über das Entstehen einer ‘höherwertigen Gesellschaft’ predigen.“ Ungarn werde keine Einwanderer aus der ganzen Welt aufnehmen. (ctw)





Lesbos:  Rettungswesten gefährden die Umwelt  

LESBOS. Der Bürgermeister von West-Lesbos, Taxiarchis Verros, hat vor der Umweltgefahr durch Tausende verlassene Rettungswesten, die von illegalen Migranten benutzt wurden, die aus der Türkei nach Griechenland kamen, gewarnt. In einem Schreiben an das Ministerium für Bürgerschutz forderte er sofortige Maßnahmenn um das dringende Problem zu lösen. Täglich kämen neue Rettungswesten und Boote dazu, so Verros. Zudem seien die Materialien nicht recycelbar. Nach Angaben des Nachrichtenportals GreekReporter.com bringt jeder Migrant, der an den Ufern der griechischen Inseln landet, acht Kilogramm Gepäck (zumeist Plastikmüll) mit. (ctw)