© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/19 / 04. Oktober 2019

Meldungen

Mittel zur Erforschung der Mönchsrepublik Athos 

MAINZ. Auf der Halbinsel Athos im Norden Griechenlands befindet sich die gleichnamige Mönchsrepublik, welche schon seit über tausend Jahren existiert. Trotz ihrer Abgeschiedenheit pflegten die Mönche enge Beziehungen zum Byzantinischen Reich, zu Herrschern auf dem Balkan, im Kaukasus sowie in Süditalien und später ebenso zum Osmanischen Reich. Heute leben in den 20 orthodoxen Klöstern, die inzwischen als Unesco-Weltkulturerbestätte anerkannt sind, noch rund 2.300 Mönche. Für sie gilt ein strenges Regelwerk. Es schreibt unter anderem vor, daß kein weibliches Wesen Athos betreten dürfe. Diese „Diskriminierung“ ruft nun die Wissenschaft auf den Plan: Experten der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz um den Byzantinisten Zachary Chitwood erhalten von dem Europäischen Forschungsrat 1,5 Millionen Euro, um untersuchen zu können, in welchem historischen Kontext und warum genau das Verbot entstand (Mitteilung der JGU Mainz vom 18. September 2019). Dazu soll eine Datenbank geschaffen werden, die alle Mönche und Besucher von den dokumentierten Anfängen bis zum Wiederaufbau des letzten großen Athos-Klosters Stavronikita im Jahr 1550 erfaßt. Weiterhin von Interesse ist auch die große ethnische Vielfalt in der Mönchsrepublik sowie ihr Status als Steueroase, in der Wohlhabende des Balkanraumes höchst vorteilhaft investieren konnten. Die Mainzer Forscher sprechen hier vom „Schweizer Syndrom“. (ts)

 www.uni-mainz.de





Erste Sätze

„Schon von weitem sah er die Totenkreuze.“ 

Horst Bastian: Gewalt und Zärtlichkeit. Erster Roman. Verlag Neues Leben, Berlin 1974





Historisches Kalenderblatt

4. Oktober 1989: Mit dem Ruf „Wir wollen raus!“ blockieren über 5.000 Menschen den Dresdner Hauptbahnhof. Sie wollen zu den Flüchtlingszügen von Prag nach Hof, die den Bahnhof passieren. Die Volkspolizei setzt Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein.