© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/19 / 01. November 2019

Meldungen

Orbán fordert Hilfe für Ankaras Syrienplan

BUDAPEST. Ungarns Premier Viktor Orbán hat in einem Interview mit Kossuth Rádió betont, daß es im „grundlegenden Interesse“ des Landes liegt, ein „weiteres Röszke zu vermeiden“.  Orbán verwies auf die sogenannte „Schlacht von Röszke“ im Jahr 2015, als Hunderte von Migranten mit massiver Gewalt über einen Grenzübergang an der Schengener Südgrenze stürmten. In bezug auf mögliche Auswirkungen des türkisch-syrischen Konflikts warnte der Premier nochmals davor, daß Migranten aus der Türkei entweder nach Syrien zurückkehren oder nach Europa marschieren könnten. „Sollten die Türken die Tore zu Europa öffnen, werden Migranten zu Hunderttausenden nach Griechenland kommen. Und von dort aus geht es an die ungarische oder kroatische Grenze“, warnte der 56jährige. Um dies zu verhindern solle man die türkische Aktion jetzt nicht verurteilen, sondern besser Geld für den Ausbau der Infrastruktur in den von Ankara kontrollierten Gebieten bereitstellen. (ctw)





Sánchez verteidigt Francos Umbettung

MADRID. Der geschäftsführende Ministerpräsident Spaniens, Pedro Sánchez, hat die Exhumierung des vormaligen Staatschefs Francisco Franco aus dem Tal der Gefallenen in der vergangenen Woche noch einmal verteidigt. Sie beende einen „moralischen Affront: die Erhöhung eines Diktators an einem öffentlichen Ort“, betonte der Chef der Sozialistischen Partei  nach Angaben der Zeitung El País. Laut Sánchez trage die Bestattung Francos in der Familiengruft auf dem Friedhof von El Pardo-Mingorrubio einen „weiteren Schritt in Richtung Versöhnung“ der Gesellschaft bei. Das heutige Spanien sei das Ergebnis der Vergebung, aber es könne nicht das Ergebnis des Vergessens eines „repressiven Regimes“ sein. Parallel dazu betonte der Sozialist, daß Franco im Tal der Gefallenen ein beliebtes Reiseziel für „rechtsextreme Nostalgiker“ sei. Dagegen veröffentlichte die Familie Franco eine Erklärung, in der sie der derzeitigen spanischen Regierung vorwirft, das Grab ihres Großvaters „geschändet“ zu haben. Im September hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, daß die Exhumierung stattfinden könne. (ctw)