© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/19 / 01. November 2019

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Relotius geht juristisch gegen Buch vor

Hamburg. Der aufgrund von massiven Fälschungen entlassene ehemalige Spiegel-Reporter Claas Relotius hat laut Zeit juristische Schritte gegen das Buch „Tausend Zeilen Lüge“ von Juan Moreno eingeleitet. Demnach listet sein Anwalt Christian Schertz 22 Textstellen mit „erheblichen Unwahrheiten und Falschdarstellungen“ auf und fordert von Moreno und dem Rowohlt-Verlag, diese nicht weiter zu verbreiten. „Unser Klient muß gerade aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe die Verbreitung von Unwahrheiten nicht hinnehmen“, zitiert die Zeit aus einem Anwaltsschreiben. Dies sei unabhängig von der Frage, „inwiefern es zulässig oder auch ethisch zu verantworten ist, ein Buch über einen Menschen zu schreiben, der erkennbar psychisch erkrankt ist.“ Relotius selbst sagte gegenüber der Zeit, er sei sich seiner „eigenen großen Schuld heute sehr bewußt und will durch die Auseinandersetzung mit diesem Buch nicht davon ablenken“. Er stelle sich „allem, wofür er verantwortlich“ sei, aber er müsse „keine unwahren Interpretationen und Falschbehauptungen von Juan Moreno hinnehmen. Ohne mich persönlich zu kennen oder mit Menschen aus meinem näheren Umfeld gesprochen zu haben, konstruiert Moreno eine Figur.“ Moreno hatte aufgedeckt, daß Relotius zahlreiche Reportagen erfunden hatte und dies in seinem Buch aufgearbeitet. Er widerspricht den Vorwürfen, unsauber gearbeitet zu haben. „Ich glaube, ich habe keinen Fehler gemacht“, betonte Moreno bei den Medientagen München. Er habe „nach bestem Wissen und Gewissen“ geschrieben und gehe „bis heute davon aus, daß das stimmt“. (gb)





„Neue Aula“ wird eingestellt

Kleinzell. Die erst kürzlich mit der ersten Auflage gestartete Zeitschrift Neue Aula (JF 43/19) wird eingestellt. „Das Magazin wird nicht mehr erscheinen“, hieß es auf der Netzseite neueaula.com. Die FPÖ erklärte, daß Herausgeber Martin Pfeiffer bereits seit Anfang September 2019 nicht mehr Parteimitglied sei und Inhaber Albert Engelmann am 22. Oktober die Freiheitlichen verlassen habe. Beide Grazer Politiker seien freiwillig ausgetreten, ohne daß die Partei Druck ausgeübt habe. (gb)