© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/19 / 22. November 2019

Meldungen

CSU stellt „Bayernkurier“ ein

München. Die CSU hat ihre Parteizeitung Bayernkurier eingestellt. Am 16. November erschien die letzte Ausgabe der am 3. Juni 1950 gestarteten „Deutschen Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur“, die auch im freien Handel erhältlich und keine reine Mitgliederzeitung war. Gründungsherausgeber und erster Chefredakteur war der damalige Generalsekretär und spätere CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß. Mitte 2015 wurde der Bayernkurier mit neuem Design als „Magazin für Orientierung“ neugestartet und seine Veröffentlichung von wöchentlich auf monatlich umgestellt. Das unrentabel gewordene Blatt hatte laut IVW 2.700 Abonnenten und eine Verkaufsauflage von knapp 47.000. Als künftige Informationskanäle nach außen will die Partei verstärkt die CSU-App und ihren Youtube-Kanal nutzen. (gb)





Holger Friedrich arbeitete für die Staatssicherheit

BERlin. Der neue Eigentümer des Berliner Verlags, Holger Friedrich, war in der DDR Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Das geht aus einer Stellungnahme Friedrichs in der Berliner Zeitung hervor, die publiziert wurde, um einer entsprechenden Berichterstattung der Welt am Sonntag zuvorzukommen, die Einsicht in Friedrichs IM-Akte bei der Stasi-Unterlagenbehörde hatte. Demnach kam der Ost-Berliner zwischen Dezember 1987 und Februar 1989 während seines Wehrdienstes mit Stasi-Offizieren zu konspirativen Treffen zusammen. Dabei hat Friedrich unter dem Decknamen „Peter Bernstein“ Informationen zu Personen aus seinem Umfeld bei der NVA weitergeleitet. Gegen einige der Betroffenen hat das Ministerium für Staatssicherheit daraufhin „Maßnahmen“ wie beispielsweise eine Maßregelung oder eine strafrechtliche Belehrung verfügt. Friedrich erklärte, wegen des Verdachts der Republik- und Fahnenflucht verhaftet und unter Druck gesetzt worden zu sein: Entweder nehme er das Angebot der Vernehmungsoffiziere zur „Wiedergutmachung“ an oder ihm drohe eine „mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis Schwedt“. Daraufhin habe er einer Zusammenarbeit zugestimmt, sich aber einzelnen Personen offenbart, Berichte mit diesen abgestimmt und sich schließlich „aktiv dekonspiriert“. (gb)