© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/19 / 29. November 2019

Redlichkeit und Relevanz
Alexander Wendt erhält den Gerhard-Löwenthal-Preis
Harald Melzer

Die Publizistin Vera Lengsfeld und der Journalist Alexander Wendt sind am Sonnabend in Berlin vor mehr als 300 Gästen mit dem Gerhard-Löwenthal-Preis 2019 ausgezeichnet worden. 

Vera Lengsfeld wurde für ihr unermüdliches Wirken für Meinungsfreiheit geehrt.

Journalistenpreis seit 2004

Der Journalistenpreis wird seit 2004 von der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT in Kooperation mit der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF) und der vor kurzem verstorbenen Ingeborg Löwenthal vergeben. Die Auszeichnung erinnert an den Fernsehjournalisten Gerhard Löwenthal, der von 1969 bis 1987 das legendäre „ZDF-Magazin“ moderierte. Löwenthal starb zwei Tage vor seinem achtzigsten Geburtstag am 6. Dezember 2002. Den diesjährigen Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten erhielt Alexander Wendt.

Der 53-jährige wurde in Leipzig geboren. Nach dem Abitur 1985 arbeitete er als Krankenpfleger, Kellner und Gärtner. Ab 1989 arbeitete Wendt als freier Autor für Wirtschaftswoche, Stern, Tagesspiegel. 1995 ging er als Wirtschafts- und Politikredakteur zum Focus. 

Seit 2017 betreibt Wendt das Onlinemagazin Publicomag. Daneben schrieb er zahlreiche Bücher: 1994 „Kurt Biedenkopf. Ein politisches Porträt“. 

2014 beschäftigte er sich in „Der Grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren kann“ mit dem Scheitern der Energiepolitik der Bundesregierung. Zuletzt erschien von ihm „Kristall – Eine Reise in die Drogenwelt des 21. Jahrhunderts“. JF-Chefredakteur Dieter Stein sagte zur Wahl der Jury: „Alexander Wendt zählt zu jenen Publizisten, die wie Thorsten Hinz oder Michael Klonovsky in ihrer Jugend und noch als junge Erwachsene von den Erfahrungen in der DDR geprägt wurden. Auf Ihrem hochinteressanten Blog Publicomag im Internet veröffentlichen Sie immer wieder gut recherchierte, mit Insiderinformationen gespickte scharfe Analysen.“

Der Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalismus ist mit 10.000 Euro dotiert und wird aus Spenden von Freunden und Förderern finanziert, denen der JF-Chefredakteur dankte.

Zur Entscheidung der Jury für Vera Lengsfeld erklärte Dieter Stein: „Sie sind immer wieder angeeckt und haben sich nicht verbiegen lassen. Die DDR-Erfahrung im Rücken hat Sie resistent gemacht gegen Opportunismus in jeder Gestalt. Aufsehen erregten Sie zuletzt durch die mit Henryk M. Broder gemeinsam initiierte ’Erklärung 2018‘, die sich gegen die weiterhin offenen Grenzen und illegale Migration und für eine Wiedererrichtung des Rechtsstaats einsetzt. Die an den Bundestag gerichtete Petition erreichte 165.000 Unterstützer – ein großartiger Erfolg! Liebe Frau Lengsfeld, es ist mir eine Ehre, Ihnen diesen Preis im Namen der Jury überreichen zu können.“