© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/19 / 29. November 2019

Angebot der Woche
Fridays for Money
Christian Vollradt

Die größte „Bürger*innen-Versammlung“ Deutschlands soll es werden, das Superdupermega-Event: Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht der „Fridays for Future“-Bewegung, lädt für Juni kommenden Jahres ins Berliner Olympiastadion, um mit Tausenden „Teilnehmer*innen“ die „Probleme unserer Zeit zusammen“ in die Hand zu nehmen und Lösungen in die Welt zu tragen. Als da wären: „für mehr Klimaschutz, gegen Rassismus und für Demokratie“. Und obwohl die umtriebige Aktivistin für die Veranstaltung namens „12062020olympia“ einen Verhüterli-Hersteller als Sponsor gewinnen konnte, braucht sie vor allem eines: Geld. Viel Geld. Genauer: 1,8 Millionen Euro, sonst sieht es am 12. Juni 2020 im Berliner Olympiastadion aus wie bei einem Heimspiel von Hertha BSC, nämlich traurig. Zur Finanzierung sollen im superdupermegagrößten Crowdfunding bis Weihnachten mindestens 60.000 Tickets für je 29,95 Euro verkauft werden. Das finden die antikapitalistischen „Fridays for Future“-Gutfinder*innen eher schlecht. Es sei alles voller „Start-up Mentalität“ und bediene einen gefährlichen „grünkapitalistischen Mythos“, mault es in den sozialen Netzwerken, einzelne FfF-Gruppen distanzierten sich. Die Alt-Ex-Grüne Jutta Ditfurth meinte gar, sie habe „selten einen dämlicheren Plan gehört: Bahnsteigkarte für die ‘Revolution’ kostet 30 Euro.“