© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/19 / 29. November 2019

Meldungen

Geschwister-Scholl-Preis für türkischen Autor

MÜNCHEN. Der inhaftierte türkische Journalist Ahmet Altan ist für sein Buch „Ich werde die Welt nie wiedersehen. Texte aus dem Gefängnis“ mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet worden. Altan gilt als Kritiker von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Er wurde kurz nach dem Putschversuch in der Türkei vom Juli 2016 verhaftet und im Februar 2018 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. In der Jury-Begründung zu dem am Montag in der Ludwig-Maximilians-Universität München verliehenen Preis heißt es: „Ahmet Altans Texte zeigen auf eine ruhige, klare Weise, wie es im Augenblick um die Türkei bestellt ist. Vor allem aber zeugen die Berichte von einer großen Standhaftigkeit, vom Entschluß, trotz aller Entbehrungen stärker zu sein als die Vernehmer, Ankläger und Richter. In der Situation größter Unfreiheit behauptet Ahmet Altan auf eine bewegende und mutige Weise seine innere Freiheit.“ Seine Texte seien ein „Dokument des Widerstehens und der geistigen Unabhängigkeit“. Altan spreche für alle, „die für die Wahrheit eintreten und die Freiheit verteidigen, gerade unter schwierigsten Bedingungen“. (tha)

 https://geschwister-scholl-preis.de





Literaturpreis für Historiker Loth

DRESDEN. Der Zeithistoriker Wilfried Loth ist für sein Buch „Fast eine Revolution. Der Mai 68 in Frankreich“ vergangenen Freitag mit dem  Literaturpreis „Hommage à la France“ der Stiftung Brigitte Schubert-Oustry ausgezeichnet worden. Mit seiner „dichten und höchst lesenswerten“ Darstellung und Analyse der Ereignisse im Mai 68 in Frankreich sowie ihrer politischen und gesellschaftlichen Folgen bringe er „ein wesentliches Element französischer Zeit- und Kulturgeschichte einem deutschsprachigen Publikum näher“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Wilfried Loth (71) ist emeritierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. Die Stiftung Brigitte Schubert Oustry will mit ihrer Auszeichnung Verständnis und Kenntnis Frankreichs fördern und eine Intensivierung des kulturellen Austauschs ermöglichen. (tha)

 https://hommage-a-la-france.de





Nestroy-Theaterpreis an Andrea Breth verliehen

WIEN. Für ihr Lebenswerk hat die Regisseurin Andrea Breth vorigen Sonntag den österreichischen Theaterpreis Nestroy erhalten. Die 67jährige inszeniere „stets im Widerstand zu allen Trends, Moden und Exzessen des Regietheaters mit heiligem Ernst am ‘Puls der Dichter’“, heißt es in der Jury-Begründung. Sie sei eine „Hohepriesterin der Akribie“, dulde „keinerlei Verschlampung der Sprache sowie des Ausdrucks“. (tha)

 www.nestroypreis.at