© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/19 / 29. November 2019

Meldungen

Indien: Technologien für marode Infrastrukturen

Bangalore. Mit 1,5 Milliarden Einwohnern wird Indien 2030 China als bevölkerungsreichstes Land der Erde ablösen. Die Infrastruktur ist aber desaströs. Technologische Nachhilfe für die Millionenstädte Cochin, Bhubaneswar und Kovai (Coimbatore) geben seit 2008 Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf den Smart-City-Projekten, die in den Metropolen den chaotischen Verkehr ordnen, die Luftqualität verbessern, für sauberes Trinkwasser sowie ein funktionierendes Abwasser- und Abfallsystem sorgen sollen. Fraunhofer India versteht sich dabei als Türöffner für die deutsche Industrie, die in der Produktionstechnologie führend sei und die wegen ihrer IT-Kompetenz geschätzt werde. Die „riesigen Herausforderungen“ von Bevölkerungszuwachs, Klima und maroder Infrastruktur verböten aber einfache Übertragungen und verlangten nach einer für Indien angepaßten Technologie (Weiter.vorn, 3/19). (ft)

 www.fraunhofer.de/





Vorerst kein Abschuß von „Problemwolf“ GW924m

SCHWERIN. Der aus Holstein nach Mecklenburg gewanderte „Problemwolf“ GW924m (JF 17/19) darf vorerst nicht abgeschossen werden. Das teilte der Schweriner Umweltminister Till Backhaus mit. Der mittels DNA-Untersuchung nachgewiesene Rißvorfall in Grambow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) reiche nicht aus, um dies zu begründen, so der SPD-Politiker. „Prinzipiell befürworte ich den Abschuß von GW924m, da er eine Gefahr darstellt, egal in welchem Bundesland er sich aufhält. Gleichwohl müssen wir uns an Recht und Gesetz halten“, erläuterte Backhaus. Die Tierhalter müßten „Eigenverantwortung übernehmen und ihre Tiere ausreichend schützen“. Wegen zahlreicher Schafsrisse hatte das Kieler Umweltministerium im Januar für Schleswig-Holstein eine Abschußgenehmigung erteilt. (fis)

 www.dbb-wolf.de





Fast alle Theorien über „Nessi“ entkräftet

Inverness. Obwohl niemand mehr das „Ungeheuer von Loch Ness“ ernst nimmt, haben sich Forscher der University of Otago nach Schottland begeben, um nach Spuren des Fabelwesens zu fahnden. Sie entnahmen dem Hochlandsee 250 Wasser- und Sedimentproben, um mittels DNA-Analysen ein übriggebliebenes Urzeitreptil wie einen Plesiosaurier oder wenigstens große Fische wie Welse, Störe und Grönlandhaie nachzuweisen. Was ihnen nicht glückte. Somit sind die gängigen Theorien über „Nessie“ entkräftet. Mit einer Ausnahme: Aale. Ob es sich um Riesenaale handelt, so dick wie ihre Oberschenkel, wie Taucher behaupten, müssen neue Studien zeigen (Bild der Wissenschaft, 11/19). (ft)

 gemmell-lab.otago.ac.nz





Erkenntnis

„Das menschliche Innovationspotential ist nicht endlich. Es ist nicht mit der Begrenztheit gewisser natürlicher Ressourcen zu vergleichen. Fortschritt hat mit Wissen und Können zu tun. Beides wird durch nichts begrenzt.“

Thomas Straubhaar, Ökonomieprofessor an der Universität Hamburg