© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/19 / 06. Dezember 2019

Terroranschlag in London
Wahnsinn!
Moritz Schwarz

Es ist beinahe immer das gleiche Muster: Nach einem islamistischen Terroranschlag – diesmal erneut auf der London-Bridge mit zwei Toten – stellt sich heraus, die mutmaßlichen Täter waren längst bekannt. Diesmal handelt es sich gar um einen bereits verurteilten (und vorzeitig aus der Haft entlassenen) Terroristen. 

Auch beim Anschlag auf der selben Brücke vor zwei Jahren (sechs Tote) waren zwei der drei Islamisten zuvor aktenkundig, einer gar als „Gefährder“. Ähnlich bei vielen weiteren Attentaten, wie Paris (Bataclan), Nizza oder Berlin – wo die Täter sogar explizit als einen Anschlag planende Terroristen in den Datenbanken der Innenbehörden geführt wurden!

All das spricht den üblichen Beteuerungen der Politik nach solchen Taten hohn: Seit nunmehr Jahrzehnten verspricht sie als Antwort mehr präventive Aufklärung und Überwachung. Doch offensichtlich ist Aufklärung nicht das Problem. Offensichtlich ersticken die Fahnder bereits an der Flut von Informationen und Gefährdern. Und offensichtlich ist auch, was wohl passiert, wenn sich die schon heute völlig überlasteten Sicherheitsbehörden in zehn Jahren einer noch viel größeren Zahl islamischer Einwanderer, aus der sich der Terror vor allem speist, in Europa gegenübersehen werden. 

„Immer wieder das gleiche zu tun und doch andere Ergebnisse zu erwarten“ – so soll Albert Einstein einmal „Wahnsinn“ definiert haben.