© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/19 / 13. Dezember 2019

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SVP-Chef Rösti: „Wenig Grund zum Jubeln“

BERN. Der Vorsitzende der Schweizerischen Volkspartei (SVP), Albert Rösti, hat jetzt mit Blick auf das Wahlergebnis vom 20. Oktober eine „tabulose Analyse“ der Parteiarbeit in den vergangenen Jahren gefordert. Zwar bleibe die SVP mit 25,6 Prozent mit Abstand stärkste Kraft. Erfreulich sei auch, daß die Partei 13 neue National- und Ständeräte habe. Abgesehen davon gebe es wenig Grund zur Freude – dafür wögen die Verluste zu schwer, so der 52jährige. Insgesamt verlor die SVP 3,8 Prozent Wähleranteil und elf Parlamentssitze. Außer in den Kantonen Obwalden, Graubünden, Tessin, Jura und Appenzell hat die SVP überall Verluste eingefahren. „Besonders bedenklich“ seien die großen Verluste in der Westschweiz, betonte Rösti. Unbestritten sei, daß die Klimabewegung den politischen Gegnern genützt habe. Ein weiterer Grund sei auch gewesen, daß viele SVP-Wähler zu Hause geblieben seien, weil sich bei „einigen nach der Nicht-Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und der halbherzigen Umsetzung der Ausschaffungsinitiative Resignation breitgemacht“ habe. Allerdings, so Rösti, sei ein „beträchtlicher Teil“ der Wahlschlappe „hausgemacht“. Fakt sei, daß sich parteiinterne Querelen, wie in Basel öffentlich ausgetragen, an der Urne rächen würden: „Wer sich vor allem mit sich selber beschäftigt, statt Lösungen für brennende Themen in unserem Land zu suchen, der muß sich nicht wundern, wenn er das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler verliert.“ (ctw)