Die Wochenenden im Dezember gehören den Weihnachtsmärkten – und damit leider auch den dort überall anzutreffenden unvermeidlichen Blockflötisten. Dabei wird doch seit Mozarts Tagen hinreichend geklagt über „die zahllose Menge von Dilettanten auf der Flöte“, wie der Dichter und Komponist Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) in seinen posthum veröffentlichten „Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst“ vermerkt.

„Je schlechter es einer Gesellschaft geistig und materiell geht, desto eher finden Rückbesinnungen statt und kommt der Kulturhunger zurück.“

(Uwe Tellkamp, Schriftsteller, in einem Gespräch mit dem Online-Kulturmagazin Anbruch, hier zitiert aus einem Nachdruck in der Zeitschrift Sezession, Dezember 2019)

Geschenktip zu Weihnachten für Augenmenschen und Naturliebhaber: Der Bildband zum renommierten Wettbewerb „Wildlife Photographer of the Year“ versammelt in hervorragender Qualität die hundert besten Bilder der Sieger in den verschiedenen Kategorien sowie weitere von lobend erwähnten Fotografen. Dazu informieren kurze Begleittexte über die jeweiligen Entstehungsumstände. Erklärtes Ziel des 1964 ins Leben gerufenen Wettbewerbs ist es, ein Bewußtsein für die Schönheit der Natur zu wecken. Dieses Jahr wurden dafür über 48.000 Fotos aus rund 100 Ländern eingereicht. Der Titel „Naturfotograf des Jahres“ ging an den Chinesen Yongqing Bao. Sein Siegerfoto „The Moment“ zeigt ein zu Tode erschrockenes Himalaya-Murmeltier mit weit aufgerissenem Mund, die Pfoten gespreizt, bereit zur Flucht im Angesicht seines ihn attackierenden Freßfeindes, eines tibetischen Fuchses. Der vom Londoner National History Museum herausgegebene Prachtband „Wildlife Fotografien des Jahres – Portfolio 29“ mit 160 Seiten und 150 farbigen Abbildungen ist im Knesebeck-Verlag (München) erschienen und kostet 35 Euro.

Gezeigt werden die phantastischen Tier- und Landschaftsaufnahmen auch in der Wanderausstellung „Wildlife Photographer of the Year“ im Westfälischen Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster. Die Schau dort läuft bis zum 5. April 2020. Weitere Infos im Netz: www.pferdemuseum.de