© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/19 / 13. Dezember 2019

Meldungen

Grüne Schattenseiten des postfossilen Zeitalters

FRANKFURT. Der Ausbau von erneuerbaren Energien, die E-Mobilität und die Digitalisierung werde die Nachfrage nach metallischen Rohstoffen und Seltenen Erden „massiv erhöhen“. Folglich dürften sich geopolitische Sicherheitsrisiken erhöhen, bestehende Konflikte in Abbauländern verschärfen und ungerechte Handels- und Machtstrukturen weiter verfestigen, prognostizieren Johanna Sydow (Greenwatch) und Rebecca Heinz (Projekt E+Z). Schon heute gehe die Rohstoffgewinnung mit Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Zwangsumsiedlungen und gewaltigen Umweltzerstörungen einher. Global werde die Umweltbelastung allein im Kupferbergbau alarmierend ansteigen, weil die Metallkonzentrationen in Lagerstätten abnehmen und daher immer tiefer gehende Eingriffe in die Natur erzwingen. Überdies verursachten bereits aktuell Förderung und Verarbeitung der sieben meistgenutzten Metalle sieben Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes (Politische Ökologie, 157-158/19). (ck)

 www.dandc.eu/





USA: „Wiederentdeckung der kulturellen Identität“

BERLIN. Ein Mensch und Tier gewidmetes Heft des Jugendmagazins Fluter (72/19, Bundeszentrale für politische Bildung) preist die „Wiederentdeckung der kulturellen Identität“. Allerdings bei den US-Indianern, weil diese eng verbunden seien mit dem „Kampf für Naturschutzanliegen“. Ein von städtischen Lehrern im indigenen Sprachunterricht vermitteltes kulturelles Selbstbewußtsein werde die abgehängt in Reservaten lebenden Native Americans beim Widerstand gegen die Rohstoffausbeutung ihrer Reservate stärken. Die Havasupai (Arizona) hätten den geplanten Uran-Abbau am Grand Canyon gestoppt. Die Sioux kämpften weiter für höhere Auflagen für die Dakota Access Pipeline, die Fracking-Öl nach Illinois transportiert. (li)

 daplpipelinefacts.com





„Ostseelandwirt des Jahres“ ausgezeichnet

Marlow. Wilfried Lenschow ist zum „Ostseelandwirt des Jahres 2019“ gekürt worden. Verdient hat sich der Chef der Agrargenossenschaft Bartelshagen (Vorpommern) diese Auszeichnung, weil seine Äcker an zwanzig Meter breiten Schutzstreifen enden, die den Düngeraustrag in Gewässer eindämmen. Zudem renaturierte er sechzehn Ackersölle, die im Zuge der Intensivierung zugeschüttet worden waren. Sein Betrieb verzichtet überdies auf den Zukauf von Soja, baut stattdessen Lupinen an und sorgt für Bienenweiden. Seit 2009 wird der WWF-Preis verliehen und zeigt, daß eine Reduktion von Nährstoffeinträgen möglich ist. Er soll Landwirte zum „umweltfreundlichen Wirtschaften“ motivieren. (rs)

 agrar-bartelshagen1.de





Erkenntnis

„Sie können immer spezialisiertere Maschinen erfinden, die nach und nach Aufgaben im Haushalt erledigen – aber es wird immer etwas übrigbleiben, wie etwa den Tisch zu decken oder die Wäsche aufzuhängen.“

Pieter Abbeel, Chef des Berkeley Robot Learning Lab (Kalifornien)