© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/19 / 20. Dezember 2019

Grüße aus Wien
Punsch und Bussis
Michael Link

Alle Jahre wieder: Auch in diesem Jahr möchte ich mir diesen Ort nicht entgehen lassen, der wohl so manche Kinder-, Touristen- und Winterromantikerherzen höher schlagen läßt – den Wiener Rathausplatz. 

Pure Romantik vermittelt das farbenfroh beleuchtete Rathaus hinter der 32 Meter hohen Salzburger Weihnachtstanne. Geschmückt von zweitausend Lichtern, leuchtenden Rundbögen als Eingang zum Christkindlmarkt, goldenen Sternen und Lichtern in Schneeflockenform über den rustikalen Adventständen und natürlich dem stets lächelnden und mit Engelsgeduld für Hunderte Touristenfotos posierenden Christkind. 

Diese märchenhafte Kulisse sowie 152 Verkaufsstände mit Punsch, Glühwein und allerlei mehr oder weniger weihnachtlichen Verkaufsartikeln sollen die Kassen noch bis zum 26. Dezember klingeln lassen.

Auch ein „Herzerlbaum“ strahlt wieder weit über den Rathausplatz hinaus.

Die Standmiete beträgt je nach Größe und Art der Hütte zwischen 2.500 und 14.000 Euro. Am teuersten sind die Punschstände. Organisator des Christkindlmarktes am Rathausplatz ist der gemeinnützige „Verein zur Förderung des Marktgewerbes“, dessen Vorsitzender der gebürtige Istanbuler Akan Keskin (SPÖ) ist.

Höhepunkt sind auch wieder Turmbläsergruppen aus ganz Österreich, die täglich von 20 bis 20.30 Uhr beim Weihnachtsbaum aufspielen. So am 20. Dezember die Langenwanger Blos (Steiermark), am 21. BlechQ[uh] (Wien), am 22. das Bläserensemble der Post und Telekom Musik Wien und letzmalig am Montag, dem 23. Dezember, die „Vienna Police Brass“.

 Daß auch in diesem Jahr besonders Kinderaugen wieder zum Leuchten gebracht werden, dafür sorgt die „Wiener Weihnachtswelt“ mit Spaß, Spiel und Abenteuer. Zu den Attraktionen zählen Rentierzug, Riesenrad und historisches Ringelspiel. Auf dem Krippenpfad, mit seinen zwölf italienischen, handgefertigten Krippen, läßt sich weihnachtliches Brauchtum bestaunen. Auch ein „Herzerlbaum“ als ein bewährtbeliebtes Fotomotiv strahlt wieder weit über den Rathausplatz hinaus.

Für die Extradosis Romantik sorgt erstmals der „Bussiplatz“. Hier können Besucher Sympathiebekundungen aussprechen und gegebenenfalls den einen oder anderen Kuß verschenken. „Ob aus Liebe, Freundschaft oder Achtung – es kann in Wien nie genug geherzt und gebusselt werden“, heißt es selbstredend.