© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/20 / 10. Januar 2020

Wiederkanzler Kurz koaliert mit den linken Grünen
Eine Zumutung
Andreas Unterberger

Es gibt nur einen Grund zu glauben, daß die neue österreichische Koalition zwischen Volkspartei (ÖVP) und Grünen beständig ist: Der alt-neue Bundeskanzler Sebastian Kurz hat davor schon zwei Koalitionen gesprengt: eine mit der SPÖ und eine mit der rechtspopulistischen FPÖ. Darauf folgten jedesmal vorgezogene Neuwahlen. Passiert mit den Grünen dasselbe, wäre Kurz’ Strahlemann-Stern endgültig verglommen. Einen vierten Partner gibt es nicht.

Die linksliberalen Neos brächten keine Mehrheit mit. Schon jetzt muß Kurz heftige Angst vor jeder Wahl haben: sind doch viele seiner Wähler über die Koalition mit den Grünen zutiefst verärgert. Die Hälfte davon hatte sich schon einmal für die FPÖ ausgesprochen und ist erst zurückgekehrt, als Kurz die ÖVP auf einen konservativen und migrationskritischen Kurs ausgerichtet hatte. Jetzt aber mutet er ihnen eine Mit-Regierung der am weitesten links stehenden Partei des Landes zu und ein Regierungsprogramm, das viele Schikanen „zur Rettung der Welt“ und einen einseitigen Kampf gegen „Rechtsextremismus“ bringt.

Das wiederum könnte die FPÖler aus dem tiefen Koma wecken, in das sie nach Straches Nacht auf Ibiza gefallen waren.






Dr. Andreas Unterberger war 14 Jahre Chefredakteur der Presse und der Wiener Zeitung und betreibt den Blog www.andreas-unterberger.at