© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/20 / 10. Januar 2020

Meldungen

EU-Rohstoffstrategie ist China nicht gewachsen

FREIBERG. Die EU-Rohstoffstrategie stammt von 2008 und wird für Jakob Kullik (Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie) der Weltlage nicht mehr gerecht. Sie müsse reformiert werden, wolle man im Wettbewerb mit China nicht unterliegen. Wie das in der Demokratischen Republik Kongo aussehen soll, weiß der Politologe nicht. China sei dort wie in anderen instabilen Staaten nicht an Umwelt-, ethische und soziale Standards gebunden. Die korrupten Strukturen seien kein Investitions- und Ausbeutungshindernis, um dort auf 70 Prozent der Weltkobaltproduktion zuzugreifen. Die EU müsse gegensteuern, wolle sie nicht noch mehr Rohstoffe, Komponenten und Endprodukte aus dem Kongo über den Umweg China beziehen. Mit der Erschließung kleinerer Lagerstätten für Lithium und Seltene Erden im EU-Raum könnte diese Abhängigkeit verringert werden (Internationale Politik, 11-12/19). (dg)

 baks.bund.de/





Rauchverbot: Schonfrist in Griechenland vorbei?

ATHEN. Die griechische Schonfrist ist zu Ende: Bis 2023 solle der Tabakkonsum um 25 Prozent reduziert werden, verlangt Premier Kyriakos Mitsotakis. „Der Feind ist das Rauchen, nicht die Raucher“, so der Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia. Der beschlossene Strafkatalog spricht allerdings nicht dafür: Wer in Kindergärten, auf Spielplätzen oder in medizinischen Einrichtungen raucht, zahlt 200 Euro. Wer als Autofahrer ein Kind unter zwölf Jahren dabei hat und raucht, muß 3.000 Euro zahlen. Firmen und Gastronomie sollen bis zu 10.000 Euro Strafe zahlen, wenn sie das Verbot nicht umsetzen. 2002 gab es das erste Rauchverbot in Griechenland – es wurde ignoriert, auch die EU-Tabaksubventionen flossen weiter. Das verschärfte Rauchverbot von 2010 wurde angesichts der Eurokrise nicht durchgesetzt – die Regierung wollte nicht zusätzlichen Volkszorn provozieren. (rs)

 www.rauchfrei-info.de





Vom 10. bis 12. Januar: Stunde der Wintervögel

Hilpoltstein. Am Freitag startet die Stunde der Wintervögel: „Zählen Sie einfach eine Stunde lang die Vögel, die Sie vor Ihrem Fenster, am Balkon, im Garten oder im Park sehen und melden Sie uns diese Zahlen “, bittet der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). Bislang gebe es nur wenig Erkenntnise: „Wie passen die Vögel sich an die kalte und futterarme Jahreszeit an? Welche Arten werden durch Winterfütterung gefördert, welche nicht?“ Die Vogelzählung gibt es seit 2005 in Bayern. 2010 wurde sie von BirdLife Österreich, 2011 vom Naturschutzbund und 2019 von der Tschechischen Gesellschaft für Ornithologie (CSO) übernommen. (li)

 www.stunde-der-wintervoegel.de





Erkenntnis

„Religiosität ist nicht gleichverteilt in der Bevölkerung, sondern polarisiert sich in überzeugte Befürworter, denen sie wichtig ist, und jene, denen Religion egal ist. Die lauen Christen und Muslime sterben langsam aus.“

Gert Pickel, Professor für Praktische Theologie an der Universität Leipzig