© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/20 / 24. Januar 2020

Meldungen

Kritik an Medien auf Medienkongreß 

SCHWÄBISCH GMÜND. Immer mehr Medien haben nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden von ERF-Medien, Jörg Dechert, ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wie er am 16. Januar zur Eröffnung des 6. Christlichen Medienkongresses mit mehr als 130 Teilnehmern in Schwäbisch Gmünd sagte, verstärke die Digitalisierung diesen Trend. Bei Fotos und Videos ließen sich Original und Manipulation häufig kaum noch unterscheiden. Dechert: „Die Suche im Digitalen führt schnell in die Irre. Am Ende bleibt den Nutzern die Wahl, den Medien entweder alles zu glauben oder gar nichts.“ Immer mehr Nutzer zögen sich in ihre eigenen Filterblasen zurück. Sie sehnten sich nach Erklärungen, die ihrem eigenen Weltbild entsprächen. Nach Beobachtung der Chefkorrespondentin des Evangelischen Pressedienstes (epd), Corinna Buschow, liegt zwischen Medienschaffenden und ihren Nutzern etwas im argen. Umfragen zufolge vertrauten nur 42 Prozent der Deutschen den klassischen Medien. Um dem entgegenzuwirken, dürften sich Journalisten nicht „mit einer Sache gemein machen“ – auch nicht einer vermeintlich guten. Vielmehr sei es ihre Aufgabe, im Zweifel nachzuhaken und zu mißtrauen. Damit mediale Inhalte glaubwürdig sind, werden Transparenz und Überprüfbarkeit immer wichtiger. Das sagte der langjährige Leiter des Portals evangelisch.de, Hanno Terbuyken: „Wir leben in einer Welt, in der jeder jedem alles erzählen kann, vor allem in den sozialen Netzwerken.“ (idea/JF)





Stabile Besucherzahlen in Stasi-Gedenkstätte

BERLIN. Mehr als 460.000 Besucher hat die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen im Jahr 2019 verzeichnet. Trotz umfangreicher Baumaßnahmen und eingeschränkten Führungsbetriebs kamen ebenso viele Interessierte in das frühere Stasi-Gefängnis wie im Vorjahr. 13.000 Interessierten mußte aus Kapazitätsgründen abgesagt werden. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 haben nunmehr fast sechs Millionen Menschen die Gedenkstätte besucht. 364.000 Besucher haben 2019 an einem geführten Rundgang durch die Gedenkstätte teilgenommen, davon mehr als die Hälfte Schüler. Spitzenreiter waren Gäste aus Bayern (41.000), Nordrhein-Westfalen (37.000) und Baden-Württemberg (35.000). Aus dem Ausland besuchten 2019 knapp 98.000 Menschen das ehemalige Stasi-Gefängnis; das entspricht dem Vorjahresstand. Die am stärksten vertretenen Länder waren Dänemark (15.000 Besucher), Norwegen (13.500) und die Niederlande (11.000). Die Dauerausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Verfolgung 1945 bis 1989“ besichtigten im vergangenen Jahr knapp 82.000 Personen, was einen Anstieg um 27 Prozent zum Vorjahr bedeutet. (JF)

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