© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/20 / 31. Januar 2020

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Führerscheinprüfung: Häufig auf arabisch

BERLIN. Arabisch ist bei der theoretischen Führerscheinprüfung in Deutschland die mit Abstand häufigste ausländische Sprache. In keiner anderen Fremdsprache wurden in den vergangenen Jahren mehr Prüfungen abgelegt, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. Als Folge des Flüchtlingsansturms im Spätsommer 2015 darf die theoretische Fahrerlaubnisprüfung seit Oktober 2016 auf hocharabisch gemacht werden. Dies erfreute sich großer Beliebtheit: 2018 und im vergangenen Jahr dominierte Arabisch als Fremdsprache. 2018 waren es 150.000 (8,3 Prozent) und 2019 knapp 132.000 Prüfungen (7,3 Prozent). Damit machten im vergangenen Jahr fast viermal mehr Personen in Deutschland die Theorieprüfung auf arabisch als auf englisch (33.750; 1,9 Prozent). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr gab es 28.700 Prüfungen auf türkisch (1,6 Prozent). Die meisten Prüfungsversuche fanden jedoch sowohl 2018 als auch 2019 auf deutsch statt (je rund 1,5 Millionen Prüfungen; 85 Prozent). Wer für die Führerscheinkosten von Asylsuchenden und Flüchtlingen aufkommt – sie selbst oder die öffentliche Hand –, konnte die Bundesregierung auf Nachfrage der AfD nicht sagen. Hierüber lägen ihr keine eigenen Erkenntnisse vor, hieß es in der Antwort. (krk)





Deutschtürken in Hamburg sollen wählen 

HAMBURG. Der Hamburger SPD-Abgeordnete Kazim Abaci will die AfD durch eine höhere Wahlbeteiligung von Türken mit deutscher Staatsbürgerschaft aus der Bürgerschaft verdrängen. „Wir möchten die Wahlbeteiligung erhöhen, dafür sorgen, daß die Zahl der ungültigen Stimmen zurückgeht – und die Rechtspopulisten aus dem Parlament drängen“, zitiert die Hamburger Morgenpost Abaci. Konkret schwebt ihm eine Beteiligung von 75 Prozent vor. So „könnte Hamburg das erste Bundesland werden, das die AfD wieder aus dem Parlament schmeißt. Bisher sei die Wahlbeteiligung vor allem „in den Stadtteilen niedrig, wo viele MigrantInnen wohnen“. Dies sei auch durch Studien belegt. Unterstützung für seinen Aufruf an Hamburgs Türken holte sich Abaci bei einer Reise in die Türkei vom Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu, der demnach Abacis Bemühungen nach einer Erhöhung der Wahlbeteiligung von Migranten unterstützt. „Sein Appell an die türkeistämmigen Hamburger-Innen: Wählen gehen“, gab Abaci auf Facebook das Stadtoberhaupt der Millionenmetropole am Bosporus wieder. Scharfe Kritik an dem Vorstoß Abacis kam von der AfD. „Hamburgs Türken sollen als fünfte Kolonne der SPD herhalten“, beklagte der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann. Dabei hätten viele in Hamburg lebende Türken ein „sehr konservatives Weltbild“. Die SPD sei für sie „längst keine Heimat mehr“. (tb)