© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/20 / 31. Januar 2020

Meldungen

Merkels Kanzlerschaft ein „kolossaler Ausfall“

DAVOS. Der Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson hat die Politik von Donald Trump gelobt und Angela Merkel scharf kritisiert. „Während in Europa noch darüber diskutiert wird, ob überhaupt etwas getan werden kann, haben die Republikaner eine große Steuersenkung auf den Weg gebracht“, erklärte der an den US-Eliteuniversitäten Stanford und Harvard lehrende 55jährige Schotte anläßlich des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das US-Budgetdefizit sei zwar auf eine Billion Dollar, etwa sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, geklettert, „aber ein Anschub aus Geld- und Finanzpolitik ist in Zeiten wie diesen auch dringend nötig, um Wirtschaftswachstum zu generieren“, meinte Ferguson. Der Stellenzuwachs sei größer, als es Trump in Davos dargestellt habe: „Er hat recht, wenn er sagt, daß der Aufschwung Beschäftigten mit geringer Qualifikation und niedrigen Gehältern ganz besonders zugute kommt.“ Merkels Kanzlerschaft sei ein „kolossaler Ausfall“, so Ferguson. „Ihr fehlt die Führungsstärke eines Helmut Kohl.“ Die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Flüchtlingskrise seien bis heute zu spüren. Während China und Rußland aufrüsteten, sitze Europa herum und rede über „Green Deals“. (fis)

 www.niallferguson.com





SPD-Chef Walter-Borjans auf Theo Waigels Spuren

BERLIN. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans orientiert sich an den Steuertarifen von CSU-Finanzminister Theo Waigel (1989–1998). „Forderungen nach einer Entlastung unterer und mittlerer Einkommen halte ich schon seit langem für berechtigt“, erklärte der frühere NRW-Finanzminister im Handelsblatt. „Der Spitzensteuersatz sollte erst ab einem höheren Einkommen als heute greifen, der Satz darüber hinaus aber steigen. So würden alle bis zu einem Jahreseinkommen von knapp 90.000 Euro entlastet.“ Bei einer Mehrwertsteuerreduktion hätte er „Zweifel, ob der Handel eine Absenkung an die Verbraucher weitergibt“. Bis 1999 lag der Spitzensteuersatz bei 53 Prozent, er galt erst ab 61.377 Euro. Unter Rot-Grün wurde der Spitzensteuersatz 2005 auf 42 Prozent reduziert und die Grenze auf 52.152 Euro abgesenkt. (fis)

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Zahl der Woche

Von 33.400 auf 21.600 ist die Zahl der Bauernhöfe mit Schweinehaltung gesunken. Der Schweinebestand ging zwischen 2010 und 2019 nur um zwei Prozent auf 26 Millionen zurück. Die Anzahl der Großbetriebe mit mehr als 2.000 Schweinen stieg dabei von 2.000 auf 2.700. (Quelle: Statistisches Bundesamt)