© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/20 / 31. Januar 2020

Meldungen

Von der Lippe beklagt Politische Korrektheit

BERLIN. Der Komiker und Moderator Jürgen von der Lippe hat die Zunahme der Politischen Korrektheit in Deutschland gegeißelt. „Wir bekommen gerade eine richtige Prüderie-Welle in Deutschland“, beklagte er im Interview mit der Bild am Sonntag. „Wenn ich daran denke, daß die Linken in Berlin-Kreuzberg Dessous-Models auf kommunalen Werbetafeln verbieten wollen.“ Und dies geschehe alles nur aus Angst vor der veröffentlichten Meinung in den sozialen Netzwerken. Dies sei „die Pest unserer Tage“. Durch die #Metoo-Bewegung gegen sexuelle Attacken und Sexismus sieht von der Lippe die Menschheit vor dem Aussterben. „Es traut sich ja keiner mehr, ’ne Frau anzugraben“, da dies schnell als übergriffig gelte. Zur Klimadebatte sagte von der Lippe, sie sei vernünftig, um etwas anzustoßen. „Aber in Deutschland entsteht dann immer so eine Blockwart-Mentalität.“ Das sei schon bei der Mülltrennung so gewesen, als die Leute ihre Nachbarn beobachtet hätten, ob sie ihren Müll auch richtig trennen. „So ist es jetzt beim Klima auch. Da heißt es dann: ‘Ach, gibt es schon wieder Fleisch bei Ihnen’?“ (tb)





NDR verteidigt den Begriff „Aktivisten“

KIEL Der NDR hat die Verwendung des Begriffs „Aktivisten“ in einer Meldung über einen linksextremen Anschlag verteidigt. Die Bezeichnung gebe „eine zusätzliche Information, nämlich einen Hinweis auf die mutmaßliche Tätergruppe, die sich dazu bekannt hat“, teilte der NDR Schleswig-Holstein am Sonntag abend auf Twitter mit. In keiner Weise werde dadurch die Schwere der Tat relativiert. Zuvor war der Sender von Twitter-Nutzern heftig kritisiert worden. Der Sender hatte in dem sozialen Netzwerk geschrieben: „In Kiel haben Aktivisten einen Brandanschlag auf ein Gebäude von Vonovia verübt.“ Auch in der Überschrift des entsprechenden Berichts war von „Aktivisten“ die Rede. Laut Polizei hatten die Täter die Scheibe eines Büros des Immobilienunternehmens Vonovia eingeschlagen und mit Brandbeschleuniger Feuer gelegt. Die Gruppe „Freiräume Schaffen Kiel“ bekannte sich später zu der Tat, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. (ls)