© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/20 / 31. Januar 2020

Millionen deutsche Spätaussiedler – eine echte Bereicherung
Wille zur Anpassung
(ob)

Mit 4,5 Millionen Menschen stellen die deutschen Spätaussiedler, die zwischen 1950 und 2005 in die Bundesrepublik kamen, bisher eine der größten „Migranten“-Gruppen hierzulande. Ihre Zuwanderung wurde vor und nach 1990 aktiv unterstützt. Weil sich die damaligen Bonner Regierungen für die deutschen Staatsangehörigen aus den von Polen und der Sowjetunion annektierten preußischen Provinzen genauso verantwortlich fühlten wie für die Volksdeutschen Osteuropas, die ebenfalls unter Diskriminierung sowie oft unter Zwangsumsiedlung zu leiden hatten. Allerdings in Teilen schon vor 1939 und nicht erst als Folge der „grausamen deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik“ während des Zweiten Weltkriegs, wie die Redaktion der Informationen zur politischen Bildung (340/2019) weismachen will, die dem Thema Spätaussiedlung aus den postsowjetischen Staaten, aus Polen und Rumänien, ein beachtenswertes Heft widmet. Warum diese Deutschen „ein Gewinn für die Aufnahmegesellschaft“ waren und sind, bringen viele Beiträge auf einen Nenner: ihr ausgeprägter Wille zur Anpassung war die Voraussetzung gelungener Integration. Ein „Erfahrungsschatz“, der wohl kaum zur heutigen Bewältigung „migrationspolitischer Herausforderungen “ eines Staates taugt, so wie die Redaktion hofft, der „längst Einwanderungsland geworden“ sei. 


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