© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/20 / 31. Januar 2020

Meldungen

Luftschlacht um England: Mißerfolg durch Strategie

WASHINGTON. Obwohl die deutsche Luftwaffe in der Luftschlacht um England im Sommer 1940 kräftemäßig deutlich überlegen war (Kräfteverhältnis war etwa 5 zu 4), erlitt sie letztlich doch eine Niederlage, über deren Ursachen die Experten bis heute streiten. Nun haben Forscher um Jamie Wood von der University of York die damaligen Ereignisse mit mathematisch-statistischen Methoden untersucht und kamen dabei zu überraschend eindeutigen Ergebnissen, welche sie im aktuellen Journal of Military History (1/2020) vorstellen: Hätten die massiven deutschen Luftschläge nur drei Wochen früher eingesetzt und wäre die Luftwaffe bis zum Schluß bei ihrer anfänglichen Strategie geblieben, vorrangig Stützpunkte der Royal Air Force zu attackieren, dann wäre Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin neunzig Prozent siegreich aus der Schlacht hervorgegangen. Damit scheinen nun jene Historiker recht zu behalten, die im Wechsel auf zivile Angriffsziele wie London ab September 1940 den entscheidenden Fehler auf deutscher Seite sehen. (ts)

 www.smh-hq.org





Affenbilder auf Santorin: Kontakte bis nach Indien

HEIDELBERG. Auf der Ägäis-Insel Santorin lebten zu keinem Zeitpunkt Affen. Trotzdem zeigen einige Wandmalereien in der bronzezeitlichen Siedlung Akrotiri, welche aus der Bauphase von 2600 bis 1600 v. Chr. stammen, genau solche Tiere. Bislang wurde stets davon ausgegangen, daß es sich hierbei um Primaten aus Afrika handele, deren Abbilder man auch aus der Kunst der alten Ägypter kenne. Dem widersprechen nun allerdings die Archäologin Marie Nicole Pareja von der University of Pennsylvania und die Humanbiologin Tracie McKinney von der University of South Wales: Laut Auskunft von Zoologen seien die Affen ganz offensichtlich keine Grünen Meerkatzen aus dem subsaharischen Raum, sondern Graue Languren, deren Lebensraum in Nepal, Nordindien sowie dem Industal liege (Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft vom 21. Januar 2020). Dies wiederum deute auf Kontakte zwischen der Ägäis und dem indischen Subkontinent während der Bronzezeit hin – vielleicht im Zuge des Handels mit Lapislazuli und Zinn. (ts)

 www.spektrum.de





Erste Sätze

Wie ein freundlicher Felsen liegt er da, inmitten des Gerölls der letzten zehn Jahrhunderte.

Mathias Greffrath: Montaigne heute. Leben in Zwischenzeiten, Zürich 1998





Historisches Kalenderblatt

4. Februar 1920: Letzte deutsche Behörden verlassen das Hultschiner Ländchen, das laut Versailler Vertrag an die Tschechoslowakei fällt, obwohl eine überwältigende Bevölkerungsmehrheit nach einer Umfrage beim Deutschen Reich bleiben möchte.