Eine der zahlreichen unendlichen Geschichten im Baupannenwesen Berlins handelt vom Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, über das hier schon häufiger berichtet wurde (JF 47/18). Das neueste Kapitel lautet so: Während der nächste Bundestag noch größer als der jetzt schon aufgeblähte zu werden droht (JF 44/19), gibt es im dringend für weitere Büros benötigten Erweiterungsbau schon wieder die nächste Panne. Wie der Tagesspiegel herausfand, muß das Blockheizkraftwerk des Gebäudes herausgerissen werden, noch bevor es überhaupt jemals in Betrieb gegangen ist. Der Grund: Die „im Sommer 2019 durch den Gesetzgeber eingeführte neue Bundesimmissionsschutzverordnung“. Die fordere strengere Abgaswerte als die EU-Richtlinie, an der man sich bei Baubeginn vor zehn Jahren orientiert hatte. Und es kommt noch besser: Weil für den Rückbau des Kraftwerks und den Austausch der Schornsteine ein besonders schwerer Kran benötigt wird, müssen einzelne Teile „des Plattenbelages einschließlich Unterbau“ am Gebäude entfernt werden. Ob sich die Fertigstellung der bisherigen Neubauruine, die eigentlich schon 2014 bezogen werden sollte, weiter verzögert, ist nicht gewiß. Die Übergabe des Erweiterungsbaus an den Bundestag sei vom Kraftwerk unabhängig, teilte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung dem Tagesspiegel zuversichtlich mit.