© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/20 / 07. Februar 2020

Leserbriefe

Zu: „Draghi und das dunkle Rätsel“ von Bruno Bandulet, JF 6/20

Wieviel sollen wir aushalten?

Mario Draghi erhält das Bundesverdienstkreuz! Als Dank, daß er mit seiner Geldpolitik die Sparer und Rentenkassen um Milliardenbeträge enteignet hat. Will der Bundespräsident wirklich seinen Amtseid brechen?

Alfred Hajek, Dresden






Zu: „Verhinderte AfD-Parteitage / Eine demokratische Bankrotterklärung“ von Dieter Stein, JF 6/20

Widersprüchlicher Urteilsspruch

Linksextremistische Gewalttäter und Anarchisten genießen bei uns offensichtlich Narrenfreiheit, wie das aktuelle Urteil des Landgerichts Berlin gegen die AfD verdeutlicht. Regierungsparteien, Medien sowie kirchliche Würdenträger und Gewerkschaften zeigen unverhohlen Sympathie und Verständnis für derartige Rechtsbrecher (Antifas, Autonome etc., die vermeintlich „ehrenvoll“ gegen Nationalisten, Faschisten und Ausländerfeinde kämpfen). Die Realität sieht leider anders aus! Diese „Berufsrevolutionäre“ verbreiten Angst und Schrecken in unserer Gesellschaft. Sie bedrohen Bürger und Ordnungskräfte, zerstören fremdes Eigentum und beschädigen staatliche Einrichtungen. Das alles mit der Rechtfertigung „Kampf gegen Rechts“, wobei diese Bezeichnung beliebig auf alle Menschen bezogen wird, die sich der kommunistisch verordneten Meinungsdiktatur in unserem Land widersetzen, die von den gegenwärtigen Regierungsparteien faktisch mitgetragen wird. Dieser Sachverhalt spiegelt sich auch in der Urteilsbegründung des LG Berlin gegen den Antrag der AfD wider, wo zwar formal Recht gesprochen wurde, das aber dem „Zeitgeist“ der rot-rot-grünen Meinungshoheit gehorcht. Wie sonst soll man die politisch hochbrisanten Widersprüche in der Urteilsbegründung bewerten?

Rolf Trötschel, Berlin






Zu: „Hoffen auf noch mehr Sonnenschein“ von Björn Beiersdorf, JF 5/20

Harte Fakten fehlen

An den Beginn des rätselhaft wohlwollenden Artikels zur Geschäftsförderung der Solarprofiteure hätten folgende harte Fakten gehört: Von den 24 Stunden des Tages sind 12 Stunden Nacht. Die jeweils drei Stunden nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang leisten praktisch keinen Beitrag zur Stromerzeugung, da das Licht zu schwach ist und die Solarpanele zu schräg zum Lichteinfall stehen. Verbleiben also noch theoretsich sechs nützliche Stunden, sofern das Wetter mitspielt. So bleiben im Jahresdurchschnitt noch drei produktive Stunden – ein Achtel des Tages – übrig. Die geballte deutsche Photovoltaikleistung von 50 Gigawatt schrumpft also in Wahrheit auf 8,25 Gigawatt (16,5 Prozent der Nennleistung). Da unsicher ist, ob überhaupt und wann und wie lange und in welcher Höhe innerhalb des Drei-Stunden-Fensters Strom geliefert wird, müssen jederzeit verfügbare Kraftwerke parallel vorgehalten werden, deren Kosten gerechterweise zu den ohnehin schon durch die gesetzliche Einspeisevergütung exorbitant hohen Solarstrompreisen hinzugerechnet werden müßten. Die von der Branche geforderte Verdoppelung oder gar Verdreifachung der installierten Solarleistung würde nur deren Kassen füllen, die Versorgungsqualität aber nicht verbessern, sondern die Verbraucher zusätzlich extrem belasten. Und gar nichts zur CO2-Vermeidung beitragen, wie zwanzig Jahre EEG beweisen.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel




Regenerative Kostensteigerung

Im Namen der Energiewende werden die Kosten konsequent verschwiegen. Sonst wüßte jeder: Energiewende – Kosten ohne Ende. Verschwiegen wird auch die verfügbare Leistung der Wind- und Solarstromanlagen. Veröffentlicht werden immer die installierten Leistungen, die niemals erreicht werden. Das Jahresmittel beträgt etwa 20 Prozent der installierten Leistung. Die konventionellen Kraftwerke dagegen können ihre installierte Leistung ganzjährig liefern, kurzfristig sogar mehr als 100 Prozent. Sie sind regelbar und können auch mit Teilleistungen gefahren werden. Doch die „Wendepolitiker“ betrachten die installierten Leistungen gern als real, weshalb schon mal Politiker und Medien vermelden, daß die installierte Leistung von Off-Shore-Windgeneratoren große Kern- oder Kohlekraftwerke ersetze. Tatsächlich aber kann auf kein Kraftwerk verzichtet werden, da diese den Strom liefern, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Auch ist die Betriebszeit von Ökostromanlagen deutlich kürzer als die von Kraftwerken. Alle Kosten zusammengerechnet, ist Ökostrom fünfmal teurer. Die Profiteure aus Politik und Wirtschaft schaffen es aber bis heute, den Verbraucher zu täuschen und ihm den teuren Ökostrom als Zukunftsmodell zu verkaufen, obwohl dieser überhaupt nicht wettbewerbsfähig ist. Das zeigen die Börsenpreise, zu denen er vermarktet wird. Nachhaltiger Verkauf von Waren unter den Gestehungspreisen ist Dumping. Solches wird weltweit geahndet, weil es den Wettbewerb verzerrt. Doch das Ökostrom-Dumping mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro im Jahr (EEG-Umlage) wird nicht verfolgt. Es sei Gesetz, antwortete der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, auf eine Anzeige vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel, Schortens






Zu: „Die Neurose heilen“ von Thorsten Hinz, JF 5/20

Die Freunde in Israel sind irritiert

Ich bin vollkommen irritiert und ich kann es mir beim besten Willen nicht mehr erklären, warum viele Vertreter jüdischer Organisationen hier in Deutschland mit in die Beschimpfungen der AfD durch unsere Altparteien einstimmen. Jeder normal denkende und aufmerksame Bürger dieses Landes, und dazu zähle ich mich, sieht doch mit offenen Augen, wohin sich Deutschland entwickelt. Der größte Teil des wiederaufflammenden Judenhasses hat seine Wurzeln in den Reihen muslimischer Zuwanderer, was zahlreiche Statistiken belegen. In der AfD gibt es sogar die Vereinigung „Juden in der AfD“. Darüber spricht niemand. Ich selbst liebe das Land Israel und besuche es mindestens einmal jährlich. Selbst meine Freunde in Israel – alle jüdischen Glaubens – sind vollkommen irritiert, wenn Sie von den aktuellen Entwicklungen hier in Deutschland lesen und hören. Es sind doch nicht wir Deutschen, die einen neuen Judenhaß heraufbeschwören!

Hartmut Buse, Dresden






Zu: „Die Angst fährt immer mit“ von Martina Meckelein / Hermann Rössler / Christian Rudolf, JF 5/20

„Bereichernder“ Berufsalltag

Ich kann mich noch erinnern: Früher ging einer für eine Nacht in den Bau, wenn er „Bulle“ sagte, und es wurde nach dem Ruf „Stehen bleiben“ scharf geschossen. Heute muß sich ein Polizist erst erschießen lassen, bevor er sich wehren darf.

Udo Knau, Minden






Zu: „Inferno auf der eisigen Ostsee“ von Thorsten Hinz, JF 5/20

Ein „Held der Sowjetunion“

Zu der Torpedierung von „Wilhelm Gustloff“ und „Steuben“ durch Alexander Marinesko erlauben sie mir einige Anmerkungen: Die Tatsache, daß es sich bei den Tausenden von Toten überwiegend um Frauen und Kinder handelte, war auch den Sowjets nicht verborgen geblieben und ließ die „Heldentaten“ Marineskos auch dort in einem sehr zweifelhaften Licht erscheinen, zumal seine Turmbesatzung meldete, daß die Gustloff mit Positionslichtern und ohne Zickzackkurs lief, was nicht gerade auf ein bewaffnetes Kriegsschiff hinwies. Trotzdem befahl Marinesko die Versenkung in der Hoffnung, zum „Held der Sowjetunion“ ernannt zu werden. Zu seiner Enttäuschung wurde ihm diese hohe Ehrung wegen diverser früherer Disziplinlosigkeiten verwehrt. Es folgte sogar seine Degradierung zum Oberleutnant und die unehrenhafte Entlassung aus der Marine. Nach weiteren Delikten, diesmal in der Handelsmarine, erhielt er drei Jahre Arbeitslager im Gulag; nach Jahren erfolgte eine späte Wiedergutmachung und sein früher Tod 1963. Erst 1990 rehabilitierte ihn Gorbatschow und ernannte ihn posthum zum „Held der Sowjetunion“. In St. Petersburg und in Königsberg erinnern Denkmäler an  seine Taten, während die deutschen Opfer der Vergessenheit anheimfallen.

Gerd Kresse, Lagesbüttel






Zu: „Präzise Klimazeugen“ von Christoph Keller, JF 5/20

Nicht Eis-, sondern Kaltzeit

Die Dendrochronologie, so der Autor, erlaube eine Rekonstruktion der Klimageschichte „seit der letzten Eiszeit“. Tatsächlich kann hier nur die Klimageschichte seit der letzten Kaltzeit gemeint sein, da die erdgeschichtlich letzte Eiszeit mit der Vereisung der beiden Polkappen (Antarktis vor circa 34 Millionen, Arktis vor etwa 3 Millionen Jahren) bis heute andauert. Das warmzeitliche Holozän setzte am Ende der Würm-Kaltzeit vor etwa 10.000 Jahren ein und dauert an. Für diesen Zeitraum verspricht die Dendrochronologie eine nützliche Methode zu sein.

Dr. Roland Lingg-Bouda, Leutkirch im Allgäu






Zu: „40 Jahre Grüne / Präsident der einen Seite“ von Dieter Stein, JF 4/20

Gesinnungsgenossen

Mich wundert es nicht, daß der Bundespräsident den Grünen hohes Lob zollt. „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“, sagt man doch. Was hätte Steinmeier sagen sollen? Hätte er darauf verweisen sollen, daß die Väter der Grünen, allen voran Fischer, oft nur Gesindel waren? Daß nach Verbot der kommunistischen Partei die Grünen das Auffangbecken für diese Leute war? Hätte er sagen sollen, daß die Grünen vaterlandsverachtende demokratiefeindliche Gesellen sind? Daß sie mit Lug und Trug groß geworden und eine Gefahr für unsere Wirtschaft, für unser Land sind? 

Das kann man von einem Sozialisten nicht erwarten. Grüne und SPD sind rote Gesinnungsgenossen. Sie sind Feinde der Demokratie, die Freiheit und Würde anderer mit Füßen treten. Von linksextremistischen Horden gehen Haß und Gewalt aus, nicht von anderen. Nicht von der demokratisch gewählten AfD, die heute die einzige konservative Partei in unserem Land ist. Leider ist Herrn Steinmeier diese skandalöse Schönfärberei nicht peinlich. Deshalb müssen wir uns für diesen Mann und unsere Regierung täglich fremdschämen.

Siegfried Piotrowski, Hagen






Zum Leserbrief: „Perestroika statt Glasnost“ von Dr. Matthias Gubitz, JF 4/20

Gehör für des Volkes Stimme

Dieser Lesermeinung schließe ich mich inhaltlich voll und ganz an, gestatte mir jedoch eine Korrektur zur Erklärung des berühmt gewordenen „Glasnost“-Begriffs. Dieser ist nicht abgeleitet von glaz (=Auge), sondern von golos-glas (=Stimme) und bedeutet im Russischen „Offenheit“ und „Öffentlichkeit“. Im deutschen Sprachraum ist seit 1985 mit der Ankündigung von Gorbatschows Reformprogramm die Wiedergabe von „Glasnost“ (=Transparenz) geläufig. Die wörtliche Herkunft von „Stimme“ weist darauf hin, daß das Volk gehört werden soll und jeder Bürger mitreden darf.

Günther Ziegler, Sünna






Zu: „Sachbeschädigung oder Kunstfreiheit“ von Tobias Schmidt, JF 4/20

Farbschmiererei, nicht Graffiti

Als ehemaliger DB-Mitarbeiter hatte ich mit der Behandlung von Sachschäden zu tun, die uns (DB AG) durch Dritte zugefügt worden waren. Dazu zählten Gewalt-/Vandalismusschäden ebenso wie Graffitibemalungen an DB-Fahrzeugen sowie übrige Schäden (z.B. durch Unfälle verursacht). In meinen Schadensersatzforderungen (Rechnungen) an die festgestellten Verursacher hatte ich stets das Wort „Graffiti“ vermieden. Statt dessen verwendete ich die Bezeichnung „Farbschmiererei“, um auf die Straftat (Eigentumsdelikt) hinzuweisen. Übrigens hatten Bundesländer, in denen die SPD sowie die Grünen an der Macht waren, jahrelang im Bundesrat mit deren Stimmen verhindert, daß „Graffiti“ als Straftatbestand anerkannt wurde. Irgendwann einmal war dann sozusagen „der Damm gebrochen“. Der Grund: Substanzverletzung der Oberfläche. Das heißt: Ein mit Graffiti (Farbschmiererei) verunzierter Gegenstand kann betreffend der Oberfläche nicht mehr in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Es bleiben immer wieder Spuren, Kratzer zurück, die allein schon bei der Beseitigung (Reinigung) entstanden sind. Daher die Einstufung als Sachbeschädigung. Die Höhe der Schäden, die der DB AG jährlich durch Farbschmierereien (Graffiti) sowie durch Gewalt-/Vandalismusschäden entstehen (an Anlagen und Fahrzeugen) betragen nach meiner Kenntnis bundesweit über 50 Millionen Euro pro Jahr.

Roland Auerbach, Osthofen






Zu: „‘Was bitte ist daran wissenschaftlich?’“, im Gespräch mit Bruce Gilley, JF 3/20

Kolonialkrieg, nicht Völkermord

Die Niederschlagung des „Herero-Aufstandes“ (auch mit Hilfe indigener Soldaten) war kein „Völkermord“, sondern ein Kolonialkrieg gegen bewaffnete Aufständische, wie ihn leider alle europäischen Kolonialmächte teilweise noch grausamer geführt haben (zum Beispiel die Engländer gegen die „Mau-Mau“). Man wundert sich, daß Raphael Gross aus jüdischer Sicht von „Völkermord“ spricht und sich damit in die Nähe einer Relativierung des Holocausts begibt, der in der Tat ein extremer Völkermord an einer unbewaffneten, friedlich lebenden Bevölkerungsgruppe aus rein rassistischen Gründen war. Bei der Kolonialdebatte sollte bei allem Kritikwürdigen nicht unterschlagen werden, daß es auch positive Wirkungen (Modernisierung) für die Kolonien gab, und welchen Beitrag die europäischen Völkerkundemuseen mit ihren Sammlungen zur Völkerverständigung und zum Wissen über fremde Kulturen geleistet haben.

Dr. Wolfram Ender, Eschershausen