© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

Wohnungsknappheit durch Flüchtlingszuzug
Der sichere Hafen säuft ab
Michael Paulwitz

Für Lieschen Gutmensch ist alles ganz einfach: Deutschland ist reich, wer kommen will, soll rein. Fehlt Geld, holt man’s von den „Reichen“, und am Wohnungsmangel sind eh nur die bösen Speku-lanten schuld. Das kann man eine Weile so treiben, bis einen die harten Fakten irgendwann unsanft einholen. Dann ist die Ratlosigkeit groß.

So wie aktuell im schleswig-holsteinischen Rendsburg. Noch vor kurzem ist die Stadt tugendprotzend dem „Sicherer Hafen“-Programm des Schleuservereins „Seebrücke“ beigetreten. Jetzt säuft der sichere Hafen ab: Jeder zehnte Einwohner ist inzwischen Einwanderer aus den Hauptasylländern, der Anteil hat sich in nur fünf Jahren verzehnfacht. Der Wohnraum reicht nicht, das Geld für den Sozialzirkus auch nicht, der Landkreis möge doch bitte bei der Zuweisung auf die Bremse treten.

Die Kostgänger, die er rief, wird der Bürgermeister nicht mehr los, im Gegenteil. An den EU-Außengrenzen baut sich schon der nächste Asylansturm auf. Rollt die Welle, wird man wieder genauso überrascht tun wie vor fünf Jahren.

Wer hätte das gedacht: In deutschen Städten werden Wohnungen auch deshalb knapp und teuer, weil man bedenkenlos ganze Heerscharen ins Land holt, die auf öffentliche Kosten untergebracht und versorgt werden müssen. Wohlfühlpolitik gibt es nicht zum Nulltarif. Einer muß immer bezahlen – meist der Bürger, der sie gar nicht bestellt hat.