© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

Zitate

„Der Tag von Thüringen hat den finalen Beweis erbracht, daß das Modell der parlamentarischen Demokratie mit unabhängigen Bürgervertretern der Vergangenheit angehört. Es wurde ersetzt durch eine Parteienautokratie, deren Parlamentsvertreter nur noch willenlose Erfüllungsgehilfen ihrer linkgestrickten Eliten sein dürfen.“

Tomas Spahn, Politikwissenschaftler, bei „Tichys Einblick“ am 6. Februar





„Ich hab seit zehn Jahren einfach keine spannenden Filme mehr gesehen, was zum einen natürlich daran liegt, daß die Filmlandschaft sich zunehmend politisiert. Junge Filmemacher sind immer mehr politische Aktivisten, statt tatsächliche Künstler. (...) Es gibt auch keine Gegenkultur. (...) Die Kunst ist nunmal sehr links geprägt, die Rechten oder Konservativen sind momentan eher mit Faktensuche, Nachrichten und Politik beschäftigt. Da scheint kein Platz für Kreativität oder Kunst zu sein.“

Tarmo Pyysalo, Filmemacher und Organisator des Filmfestivals Nullpunkt, auf dem Youtube-Kanal von Gunnar Kaiser am 7. Februar





„Wenn Sie sich einmal in die Politik reinbegeben, verlieren sie ihre Freiheit, auch die Freiheit, Dinge auszusprechen. Die Parteienstrukturen, in denen Politiker sich von der Pike hocharbeiten, sind wie Flüsse und sie sind der Kiesel. Sie werden rund geschliffen, ob sie das wollen oder nicht. Anders kommen sie nicht oben an.“

Frank Schätzing, Autor, im Sender Radio FFH am 9. Februar





„Es ist absurd, ständig den Untergang der Weimarer Republik zu beschwören. (...) Mit falschen Analogien wird die gegenwärtige Situation der deutschen Demokratie in ein völlig falsches Licht gerückt. Zum einen sind es die fehlenden Kenntnisse der Verhältnisse in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Zum anderen haben sich bestimmte Begriffe wie „faschistisch“ als Kampfbegriffe eingespielt. Der inflationäre Gebrauch (...) führt letztlich zu einer Verharmlosung des Faschismus.“

Heinrich August Winkler, Historiker, in der „Welt am Sonntag“ am 9. Februar





„Wer auf Familienehre basierende Strukturen als Hindernis gelingender Integration erkennt, trifft oft auf Widerstand: Das seien Traditionen, Teil der Identität von Gruppen, Kritik daran sei rassistisch und intolerant, man dürfe Migranten nicht vorschreiben, wie sie zu leben hätten. (…) Wer verharmlost und kulturrelativistisch argumentiert, der macht sich mitschuldig. Ebenso, wer ideologisch begründete Verbrechen aus ‘Ehre’ strafrechtlich neutral einordnet, oder die verordnete Unmündigkeit der Frauen als ‘normale’ kulturelle Erscheinung abtut.“

Ahmad Mansour, Psychologe, im „Tagesspiegel“ am 10. Februar





„Mit Merkel-Sätzen kommt man unfallfrei durch Kabinette und Krisen. Man raubt aber einer Partei die Luft zum Atmen. Leben kann eine Partei nur in der Luft des Streits, des Arguments, der Programme. Sollte die CDU wirklich sterben, ginge sie zugrunde an der Angst vor dem Tode. An Leidenschaft für das Nichts aus Furcht vor dem Etwas.“

Alexander Kissler, Ressortleiter Salon beim „Cicero“, auf seinem Blog am 10. Februar