© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

CD-Kritik: Smoke Fairies
Feen mit E-Gitarre
Daniel Körtel

Der englische Sommernebel hat den schönen Namen Smoke Fairies – feenhafter Rauch. Und wenn Feen ihre Harfen mit E-Gitarren tauschen, dann muß dabei so etwas wie das britische Rock-Duo gleichen Namens herauskommen. Die beiden Engländerinnen Katherine Blamire und Jessica Davies treten seit mehr als zehn Jahren als Smoke Fairies mit einer stark gitarrenbetonten Mischung aus amerikanischem Blues und britischem Folk an, in der sie gemeinsam Gitarre und Gesang übernehmen.

„Darkness Brings the Wonders Home“ ist der Titel ihres neuen Albums mit zehn düster und melancholisch gehaltenen Songs. Schon die ersten Takte des Eröffnungstitels „On The Wing“ stimmen mit den elegant knackigen Gitarren-Riffs wie auf einen Soundtrack für eine Fahrt in der kühlen Nacht durch die tiefen Täler der englischen Midlands ein, die entsprechend der Songs ein ruhiges bis zügiges Tempo annehmen kann, aber niemals rasend. Der duale, harmonische Gesang von Blamire und Davies rundet die mythische Atmosphäre des Albums ab, inklusive Gänsehaut-Gefühlslage.

Bislang blieb den beiden Gitarren-Feen über fünf Alben hinweg die Aufmerksamkeit in Deutschland versagt, während sie in ihrer Heimat immerhin schon als Vorgruppe für Bryan Ferry gastierten. Das „Darkness“-Album hat jedoch das Potential, dieses Defizit endlich zu beheben.

Smoke Fairies Darkness Brings the Wonders Home Year Seven (Rough Trade) 2020  www.smokefairies.com