© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

Meldungen

Profitgier Hauptursache von mehr Waldbränden?

FRANKFURT. Daß der Klimawandel nur eine Ursache von Waldbränden ist, wie Analysen von Australiens Buschfeuer offenbaren (JF 4/20), zeigt ein Blick nach Südostasien. In Malaysia, auf Borneo und in Ostsumatra werden seit den späten 1990er Jahren massiv Torfmoorwälder gerodet. 2015 bedeckte Regenwald nur noch 29 Prozent dieser Sumpfgebiete. 2005 waren es noch 41, 1990 sogar noch 76 Prozent gewesen. Drei Viertel dieser Wälder, 310.000 Quadratkilometer, wurden in Palmölplantagen umgewandelt, auf dem übrigen Viertel stehen heute Plantagen zur Zellstoffgewinnung. Um die Urbarmachung der Moorareale zu beschleunigen, werden die Flächen in der Trockenzeit abgebrannt. Dabei liegen Indonesiens Städte alljährlich unter Dunstglocken, die wochenlang hohe Feinstaubkonzentrationen von bis zu 600 Mikrogramm pro Kubikmeter aufweisen (Gorilla, 3/19). (ck)

 fzs.org/





Die Weltwirtschaft läßt sich nicht schrumpfen

KÖLN. Die Ökonomin Adriana Neligan glaubt nicht, daß Konsumverzicht ausreiche, um Klimaneutralität zu erreichen. Eine „fundamentale Transformation der konventionellen Wirtschaft“ sei unverzichtbar, schrieb die Expertin für Green Economy des Instituts der deutschen Wirtschaft in der Süddeutschen Zeitung. Verbraucher müßten Produkte länger nutzen oder nur mieten. Die Nutzung von Sekundärrohstoffen könne die Importabhängigkeit reduzieren und „so die Versorgungsbasis der deutschen Wirtschaft verbreitern“, so Neligan. „Um Produkte oder ihre Bestandteile wiederzuverwenden oder zu recyceln, müssen die Produkte wieder ihren Weg vom Nutzer zum Hersteller finden.“ Es sei aber „eine Illusion, die Weltwirtschaft zum Anhalten oder gar zum Schrumpfen zu bekommen“. Deutschland sei zudem nur „für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich“. (fis)

 www.iwkoeln.de





Elternglück: Mit Kindern höhere Lebenserwartung

ROSTOCK. Zwischen der Lebenserwartung von Ehepaaren und der Zahl ihrer Kinder besteht offenbar ein Zusammenhang. Wer ein oder zwei Kinder bekommt oder adoptiert, lebt in der Regel länger als Kinderlose. Eine Studie von Kieron Barclay (Max-Planck-Institut für demographische Forschung) benennt Ursachen. Demnach stünden Eltern als gesunde, gebildete, über Mittel zur Familiengründung verfügende Paare besser da als Kinderlose. Zudem veränderten die meisten ihren Lebensstil, wenn sie Kinder kriegen. Sie verhielten sich gesünder, verunglücken seltener. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei ihnen weniger auf (Max Planck Forschung, 4/19). (dg)

 www.demogr.mpg.de





Erkenntnis

„Chinesen, Iraner, Nordkoreaner und Russen brechen in US-Netzwerke ein, ohne die Kontrolle über die Hardware, die Software oder die Firmen, die die Geräte herstellen, zu haben. Daran wird auch 5G nichts ändern.“

Bruce Schneier, US-Kryptograph, über die Mobilfunktechnik 5G