Die „Ardennen-Offensive“ im Winter 1944/1945 war der letzte verzweifelte Versuch von Wehrmacht und Waffen-SS, im Westen das Blatt noch einmal zu wenden. Er scheiterte an der zahlenmäßigen und waffentechnischen Überlegenheit der Alliierten, doch mußten diese angesichts der erbitterten Gegenwehr der Deutschen schwere Verluste hinnehmen. Mit seinem Kriegsfilm „Ardennen 1944“ („Attack!“, USA 1956) hat Robert Aldrich beiden Seiten ein cineastisches Denkmal gesetzt, das absolut sehenswert ist.

Nachdem es einer Waffen-SS-Einheit gelungen ist, die Front zu durchbrechen, bestimmt der feige und unfähige Kompanieführer Captain Cooney (Eddie Albert) den von seinen Männern respektierten Lieutenant Joe Costa (Jack Palance) zum Führer eines Spähtrupps, die Lage zu erkunden. Wegen eines früheren Vorfalls droht Costa, er werde Cooney erschießen, wenn er wieder aus Feigheit versagt und ihm im Notfall keine Verstärkung schickt.

Costas Zug gerät unter schweren Beschuß, aber mit einigen Überlebenden findet er in einem Bauernhaus Zuflucht. Über Funk fordert er Ersatz an, doch Cooney versagt erneut. Schließlich befiehlt Costa den Ausbruch, wird aber schwer verwundet. Bevor er mit Cooney abrechnen kann, stirbt er an seinen Verletzungen. Costas Freund Lt. Woodruff (William Smithers) erschießt daraufhin Cooney.

Als Lt. Colonel Bartlett eintrifft, sagen Costas Männer aus, daß Cooney von deutschen Soldaten getötet wurde. Bartlett akzeptiert die Aussage und übergibt Woodruff das Kommando. Doch Cooney soll posthum mit einem hohen Orden ausgezeichnet werden. Woodruff ist empört, daß ein feiger Offizier geehrt werden soll und meldet die Wahrheit dem kommandierenden General …

Aldrich wurde 1956 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig für „Ardennen 1944“ mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. Die tödliche Auseinandersetzung zwischen einem unfähigen, aber von höherer Stelle gedeckten Kompaniechef und seinen Untergebenen beim Abwehrkampf gegen deutsche Truppen ist eine realistische Episode vom Krieg und vom Sterben. Die ausgezeichneten Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Aldrich ist mit „Ardennen 1944“ ein erschütterndes Dokument des Krieges gelungen.

DVD/Blu-ray: Ardennen 1944. KochFilms 2020, Laufzeit etwa 103 Minuten