© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/20 / 21. Februar 2020

Meldungen

EU-Kommission will Europa digital fit machen

Brüssel. Die EU-Kommission will Europa innerhalb von fünf Jahren zu einer „globalen digitalen Schlüsselfigur“ aufbauen. Das geht aus einem Positionspapier mit dem Titel „Europe fit for the digital age“ hervor, das EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager und Industriekommissar Thierry Breton vorgestellt haben. Die Europäer müßten demnach endlich selbst „Technologien entwickeln, entsprechend unserer Bedürfnisse und Prinzipien“. Bis 2025 solle daher unter anderem folgendes erreicht werden: eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von mindestens 100 Megabits pro Sekunde für alle europäischen Haushalte, schnelleres Internet für Unternehmen und Schulen, Fortbildung von 500.000 Arbeitnehmern zu IT-Experten sowie klimaneutrale Datenzentren. Um der Verbreitung von Desinformation entgegenzutreten, müsse „die Medienbranche insgesamt gestärkt werden mit einem besonderen Schwerpunkt auf audiovisuelle Unternehmen und Nachrichtenmedien“. (gb)





Leyendecker kritisiert Überprüfung

Hamburg. Der Journalist Hans Leyendecker hat im Zeit-Interview betont, daß auch der frühere Spiegel-Chefredakteur Hans Werner Kilz mit seiner Quelle im Fall Bad Kleinen (JF 2/20) telefoniert habe. Kilz wollte demnach selbst mit der Quelle sprechen, um einen eigenen Eindruck von der Glaubwürdigkeit und eine eidesstattliche Versicherung zu erhalten. Diese habe der Zeuge aus persönlichen Gründen jedoch verweigert. Zudem habe ein anderer Mann, der sich ebenfalls als Grenzschutzbeamter vorstellte, die Schilderungen des Zeugen bestätigt. Leyendecker hatte 1993 im Spiegel geschrieben, ein GSG9-Mitglied habe den RAF-Terroristen Wolfgang Grams erschossen wie bei „einer Exekution“. Ende vergangenen Jahres waren Zweifel laut geworden, daß es den Informanten überhaupt gab. Die Relotius-Kommission des Spiegel prüft momentan die Vorwürfe und die Geschichte. Leyendecker bezeichnet die „Gleichsetzung“ beider Fälle als „Unverschämtheit“. Bei manchen Ex-Kollegen seien „viele Bösartigkeiten im Spiel, manchem geht es auch um späte Rache“. Den Namen seiner Quelle will er weiterhin für sich behalten. (gb)