© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

Meldungen

Zehn Prozent sprechen zu Hause kein Deutsch 

BERLIN. In jedem zehnten Haushalt in Deutschland ist Deutsch nicht die vorwiegend genutzte Sprache. Laut des Mikrozensus’ sprechen in rund vier Millionen der insgesamt 41 Millionen Haushalte die Mitglieder eine andere Sprache. Der Gebrauch der deutschen Sprache hänge vom Migrationshintergrund der Haushaltsmitglieder ab. Wenn nur ein Bewohner ausländische Wurzeln hat, werde zu 95 Prozent Deutsch gesprochen. Stammten alle aus dem Ausland, werde nur in jedem zweiten Haushalt die deutsche Sprache verwendet. Nur in 30 Prozent der Haushalte, in denen niemand deutscher Staatsbürger ist, ist demnach Deutsch die Hauptsprache. In Familien aus Gastarbeiterstaaten wie der Türkei liegt der Anteil der deutschsprachigen Haushalte laut der Erhebung zwischen 47,5 und 57,4 Prozent. Die am häufigsten genutzten Sprachen seien Türkisch (14 Prozent), Russisch (13,1 Prozent) und Polnisch (acht Prozent). Der Bundestagsabgeordnete René Springer (AfD) betonte vor diesem Hintergrund die Bedeutung der Sprache für die Integration. „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist der Schlüssel für die soziale Integration von Zuwanderern. Wenn nur die Hälfte der Gastarbeiter, die schon ein halbes Leben in Deutschland verbracht haben, zu Hause Deutsch sprechen, werden die Grenzen der Integrationsfähigkeit deutlich.“ Neben der Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung müsse die Beherrschung der deutschen Sprache ein zentraler Eckpfeiler der Migrations- und Integrationspolitik sein, ergänzte er. (ag)





Keine Partei wird öfter angegriffen als die AfD

BERLIN. Die AfD ist auch im vierten Quartal des vergangenen Jahres Hauptopfer von politischer Gewalt geworden. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, registrierten die Behörden deutschlandweit zwischen Oktober und Dezember des vergangenen Jahres 112 Attacken auf Büros oder Einrichtungen der im Bundestag vertretenen Parteien. Mit 62 Fällen entfielen mehr als die Hälfte auf die AfD. 58 davon sind laut dem Kriminalpolizeilichen Meldedienst linksmotiviert. Dahinter folgt mit großem Abstand die CDU, auf deren Einrichtungen es in den letzten drei Monaten 2019 zwölf Attacken gab. Die Grünen waren neunmal, die Linkspartei achtmal, die FDP fünfmal und die CSU zweimal betroffen. Auch bei Attacken auf Repräsentanten oder Mitglieder der Parteien liegt die AfD an erster Stelle. Laut der Antwort der Bundesregierung entfielen 87 der 202 Angriffe auf die AfD, 78 Delikte wurden von der Polizei als politisch linksmotiviert gewertet. Bei den Grünen gab es im selben Zeitraum 42 Attacken auf Parteivertreter oder -mitglieder, bei CDU und SPD je 23, bei der Linkspartei 15 und bei FDP sowie CSU je zwei. (ls)