© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

Meldungen

EU-Budget: „Exzessive Ungleichgewichte“

BRÜSSEL. Nach dem Brexit beharrt die informelle EU-Gruppe der „Frugal Four“ auf einem EU-Beitragsrabatt. „Wir sind bereit, deutlich mehr an die EU zu zahlen, als wir zurückbekommen“, erklärten Mette Fredriksen (Dänemark), Mark Rutte (Niederlande), Sebastian Kurz (Österreich) und Stefan Löfven (Schweden) in der Londoner Financial Times. Man profitiere vom EU-Binnenmarkt, aber „wir bestehen auf dauerhaften Nettokorrekturen, um exzessive Ungleichgewichte beim Budget zu verhindern und eine faire, nachhaltige Lösung zu erzielen“, so die Regierungschefs der „Sparsamen Vier“. Würde dies nicht geschehen, müßten die „Frugal Four“ zusammen mit Deutschland etwa 75 Prozent aller Nettobeiträge in den EU-Etat einzahlen. Der vom EU-Ratspräsidenten Charles Michel vorgelegte Kompromiß zum mehrjährigen Finanzrahmen für 2021 bis 2027 (MFR), der eine Ausgabenobergrenze von 1.084 Milliarden Euro (1,069 Prozent der EU-Wirtschaftsleistung) vorsah, wird auch von den 17 Empfängern der Hauptfinanzhilfen („Freunde der Kohäsion“) abgelehnt. Italien, Rumänien und Portugal wollen gemeinsam einen Gegenvorschlag zum Michel-Etat ausarbeiten. (fis)

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Ifo: Mehr ausländische Beschäftigte in Sachsen

DRESDEN. Trotz einer Arbeitslosenquote von fast sechs Prozent, Frühverrentung und etwa 140.000 Berufspendlern beschäftigen die Unternehmen in Sachsen immer mehr Ausländer. Im März 2019 seien knapp 81.000 ausländische Beschäftigte registriert gewesen. Dies entspreche einem Anteil von fünf Prozent an allen Beschäftigten im Freistaat, heißt es in einer aktuellen Studie des Ökonomen Joachim Ragnitz (ifo Dresden berichtet 1/20). Fast zwei Drittel kämen dabei aus EU-Staaten wie Polen (23,6 Prozent), der Tschechei (13,1) oder Rumänien (7,4). Besonders hoch sei der Ausländeranteil in der Leiharbeit (25,3 Prozent), im Gastgewerbe (17,7), in den Bereichen Verkehr und Lagerei (8,8) sowie im Baugewerbe (7,4). Anders als vermutet sei der Anteil ausländischer Beschäftigter im Gesundheitswesen mit 3,1 Prozent bislang gering. (fis)

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Zahl der Woche

Von 104 auf 108 Millionen stieg 2018 die Passagierzahl am US-Flughafen Atlanta. Peking wuchs von 95,8 auf 101 Millionen, Dubai (Emirate) von 88,2 auf 89,1 Millionen und Los Angeles von 84,6 auf 87,5 Millionen. Frankfurt kam mit 69,5 statt 64,4 Millionen nur auf Weltrang 14. (Quelle: ACI World Reports)