© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

Ohne Medienbildung keine Erziehung mündiger Bürger
Unterrichtsprinzip in allen Fächern
(dg)

Der Siegeszug digitaler Technologie hat seit den 1980ern unsere Lebenswelt so tiefgreifend verändert, daß von einer Revolution gesprochen werden könne. Eine Umwälzung, die sich aber von herkömmlichen disruptiven Revolutionen wie der französischen oder russischen dadurch unterscheide, daß sie für den Einzelnen schwer zu fassen sei. So wie etwa das Verschwinden von Telefonzellen im öffentlichen Raum Jahrzehnte brauchte oder der Onlinehandel mittelfristig die Ladenstraßen veröden lassen oder die Künstliche Intelligenz bis 2050 Millionen von Arbeitsplätzen überflüssig machen werde. Die Digitalisierung sei die jüngste von vier Medien-Epochen der Menschheitsgeschichte, der dieselbe Bedeutung zukomme wie der Einführung des Buchdrucks. Daher sollte der Schulunterricht schnellstens auf „Medienbildung“ ausgerichtet werden. Ein Anfang, so lobt die Redaktion von Politik und Unterricht (2–3/2019), einer Zeitschrift der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, sei mit dem „Leitfaden Demokratiebildung“ gemacht, der zum Schuljahr 2019/20 in Kraft trat. Demnach gehöre die Vermittlung von Medienkompetenz unabdingbar zur Demokratiebildung. Zukünftige „mündige Bürger“ müßten lernen, Informationen einzuordnen, zu bewerten und sich vor „einseitiger Sicht und Parteinahme“ zu hüten. 


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