© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/20 / 13. März 2020

Meldungen

Blackout-Gefahren und erhebliche Stromlücke?

DÜSSELDORF. Der Energiekonzern Uniper hat vor steigenden Blackout-Gefahren (JF 6/20) gewarnt. „Der von der Bundesregierung beschlossene Kernkraft- und Kohleausstieg wird eine erhebliche Stromlücke zur Folge haben“, erklärte Vorstandschef Andreas Schierenbeck in der Welt. Die steigenden CO2-Emmissionspreise in der EU würden Kohlekraftwerke aus dem Markt drängen. „Erschwerend kommt hinzu, daß die Rahmenbedingungen für den Bau neuer Kraftwerke in Deutschland nicht gegeben sind“, so der Uniper-Chef. Das von den Grünen bekämpfte neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 sei für einen Zeitraum von 40 oder 50 Jahren gebaut worden. „Doch so wie es jetzt aussieht, werden wir die Anlage maximal noch 18 Jahre betreiben können“, denn die Politik will bis 2038 alle Kohlekraftwerke stillegen. Es sei kein Problem, 20 oder 30 Prozent erneuerbare Energien ins Stromnetz einzuspeisen, bei 40 bis 60 Prozent sei aber eine „solide Rückendeckung durch fossile Reservekraftwerke“ nötig: „Das hat man kürzlich in Großbritannien gesehen. Der große Blackout im August vergangenen Jahres geschah an einem Tag, an dem fast 65 Prozent Windenergie im System waren“, so Schierenbeck. (fis)

 www.uniper.energy/de





BDI: Deutsche Wirtschaft fordert Hilfsmaßnahmen

BERLIN. Der Industrieverband BDI rechnet angesichts des weltwirtschaftlichen Abschwungs und der Corona-Krise mit der „längsten Rezession seit der Wiedervereinigung“. Die Industrieproduktion ging bereits das sechste Quartal in Folge zurück. Das ausgeweitete Kurzarbeitergeld helfe „unseren Unternehmen und ihren Belegschaften“, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. „Die Große Koalition hat den Ernst der Lage erkannt. Der Einstieg in eine Investitionsoffensive ist überfällig, macht aber Mut.“ Die angekündigten Zusatzinvestitionen von 12,4 Milliarden Euro für drei Jahre sollten aber „nur der Beginn“ sein. „Sinnvoll sind die Einrichtung einer nationalen Investitionsallianz aus Bund, Ländern und Kommunen, um Deutschland in der Fläche voranzubringen“, so Lang. (fis)

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Zahl der Woche

Mit 49,9 Wochenstunden hatten vollzeitbeschäftigte Männer in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei die längsten realen Wochenarbeitszeiten in Deutschland. Die kürzesten Arbeitszeiten hatten mit 39,6 Stunden Frauen in der verarbeitenden Industrie. (Quelle: Statistisches Bundesamt)