© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/20 / 13. März 2020

Das Zentrum für Politische Schönheit und sein Mäzen
Guerilla-Kunst für den Systemwechsel
(dg)

Mit ihrer kurz vor Weihnachten 2019 vor dem Reichstag eingerammten „Säule gegen den Verrat an der Demokratie“ hat Philipp Ruchs „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS) ein unerwartetes Kommunikationsdesaster erlebt. Die „Installation“, als Warnung an die CDU/CSU gerichtet, dem „Faschistenpack“ von der AfD keine Machtoptionen zu eröffnen, mußte abgeräumt werden. Das obszöne kommerzielle Begleitprogramm, der Verkauf von in Plexiglas gegossenen Bodenproben, angeblich mit Ascheresten von Shoa-Opfern, hatte bei Vertretern jüdischer Gemeinden, die die Totenruhe angetastet sahen, einen Empörungssturm provoziert. Für den Publizisten Sebastian T. Hartmann ist diese Schlappe der selbsternannten „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ Anlaß zu fragen, wer eigentlich die peinliche Art von Nonsens-Kultur dieser „moralischen Waschmaschine“ (Eigenwerbung) finanziert (Tumult, 1/2020). Da bei den regelmäßig unter großem Medienapplaus inszenierten ZPS-Aktionen stets auch gegen „Flüchtlingsabwehr“ und „Abschottung“ agitiert wird, läge eine Finanzierung aus den Kassen des Mega-Spekulanten Georges Soros nahe. Doch bisher scheint das Geld des deutsch-griechischen Pharma-Erben Antonis Schwarz für die „Denkarbeit“ (Ruch) der „Diktatoren der Anständigkeit“ (Die Zeit) zu reichen. Für Schwarz sei das ZPS ein Element seiner Strategie, mit seiner „Guerilla Foundation“ international „Aktivisten und Basisbewegungen“ von Nichtregierungsorganisation zu unterstützen, um an den Parlamenten vorbei die „Große Transformation“, den umfassenden ökologischen, sozialen und kulturellen Systemwechsel in Europa, herbeizuführen. 


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