© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/20 / 20. März 2020

Einreiseverbote und Kontrollen an den EU-Binnengrenzen
Abschottungswunder
Michael Paulwitz

Wer sagt’s denn: Selbst in diesen Zeiten geschehen noch Wunder. Fünf Jahre lang haben uns die Kanzlerin und ihre Getreuen eingehämmert, man könne die deutschen Grenzen gar nicht schließen. Man müsse daher Millionen illegaler Migranten, die „nun mal da“ seien, eben willkommen heißen. Dann kam die Corona-Krise, reihum riegelten Asiaten, Amerikaner und europäische Nachbarländer ihre Grenzen ab, und siehe da: Auf einmal kann die Merkel-Regierung auch, was sie eben noch für völlig unmöglich hielt.

Natürlich erklären uns ihre medialen Lautsprecher jetzt genauso eifrig, wie sie gestern noch die Reisebeschränkungen der anderen als „naiv“ und sinnlos hinstellten, daß das in diesem Fall aber was ganz anderes sei. Und fraglos ist es ein Skandal, daß man ausgerechnet Einreisekontrollen aus Hochrisikoländern wie Iran, die zufällig auch Haupt-Asylherkunftsstaaten sind, zunächst „vergessen“ hat. Trotzdem ist diese Rolle rückwärts eine Zeitenwende. Wie schon bei den temporären Kontrollen während des G7-Gipfels wird man auch jetzt wieder feststellen, daß spürbare Grenzkontrollen die Einreise von Illegalen und Kriminellen höchst effektiv einschränken. Vor allem aber kann niemand mehr behaupten, man könne die Grenze nicht schließen, wenn der nächste Asylansturm kommt. Eine sakrosankte Säule der schwarz-rot-(grünen) Herrschaft ist in nichts zusammengebrochen.