© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/20 / 20. März 2020

Meldungen

Streit zwischen DUH und Bioethanolverband BDBe 

BERLIN. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Bioethanolverband BDBe streiten über Kraftstoffbeimischungen aus Anbaubiomasse. Diese seien „keine Alternative zu fossilen Brennstoffen“, denn der Energiepflanzenanbau gehe oft mit Entwaldung und degradierten Böden einher, warnt die Studie „Öl ins Feuer“ der DUH. „Völlig abstrus ist die Idee, für Biokraftstoffe auch noch hohe verpflichtende Mindestquoten im Flugverkehr einzuführen“, so DUH-Sprecherin Dorothee Saar. Der BDBe argumentiert, Biokraftstoffe machten 2019 „fast 90 Prozent der erneuerbaren Energie im Verkehr aus, wodurch schon jetzt jährlich mehr als zehn Millionen Tonnen CO2 eingespart werden“. Bioethanol verbessere zudem die städtische Luftqualität, denn es verbrenne „deutlich partikelärmer als rein fossiles Benzin“. (fis)

 www.bdbe.de/





Ehrgeizige Sparziele beim Flächenverbrauch verfehlt

LEIPZIG. Die bayerischen Grünen initiierten 2019 eine Gesetzesinitiative für eine „Flächenverbrauchsobergrenze“, ohne den Zusammenhang zwischen Flächenverbrauch, Wohnungsnot und Migration zu thematisieren. Ebensowenig taten dies mehrere Länderregierungen, die ähnliche Flächensparziele verfolgen, um den Verbrauch bis 2020 bundesweit auf 30 Hektar täglich zu senken. Dieser Teil der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2002“ sei damit gescheitert, resümiert Jana Bovet vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Die Bundesregierung peilt das Ziel nun erst für 2030 an, während NRW, wo man das tägliche Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis 2020 auf fünf Hektar deckeln wollte, diese Vorgabe schon 2019 ersatzlos aus dem Landesentwicklungsplan gestrichen hat (Zeitschrift für Umweltrecht, 1/20). (rs)

 www.ufz.de





Steinkohlekraftwerk mit deutscher Hilfe im Bau

DHAKA. „Deutschland will aus der Kohle aussteigen, aber deutsche Firmen bauen Kohlekraftwerke im Ausland“, klagt Anu Muhammad, Sprecher einer Umweltbewegung, die die Fertigstellung des Steinkohlekraftwerks Rampal im Südwesten Bangladeschs stoppen will. Trotz modernster Technik werde der mit 1.320 Megawatt größte Energieerzeuger des 165-Millionen-Einwohner-Landes den Klimawandel anheizen. Das Kraftwerk bedrohe die benachbarten Sundarbans, zum Weltkulturerbe zählende Mangrovenwälder am Golf von Bengalen. Dieses Ökoystem sei ein Schutzgürtel gegen Zyklone und den Meeresspiegelanstieg. Den zweiten Kraftwerksblock habe man zwar verhindert, aber der Bau von Block 1 schreite auch mit deutscher Hilfe voran. (Welt-Sichten, 2/20). (ck)

 www.bpdb.gov.bd





Erkenntnis

„In acht von zehn Fällen von schwerer, zielgerichteter Gewalt gab es zuvor Anzeichen erhöhter Gewaltbereitschaft. Die Betreffenden zeigen bereits Muster gewalttätigen Handelns, kündigen dies an oder raunen von Plänen.“

Nils Böckler, Fallanalytiker am Institut für Psychologie in Darmstadt