© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/20 / 27. März 2020

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Corona: Behörden warnen vor Betrügern 

BERLIN. Bundesweit hat die Polizei verstärkt Betrugsversuche im Zusammenhang mit der Corona-Krise festgestellt. Dazu gehören etwa die Versuche Krimineller, sich als vermeintliche Mitarbeiter des Gesundheitsamts Zutritt zu Wohnungen oder Häusern zu verschaffen. Vor solchen sogenannten Einschleichdieben warnten unter anderem Polizeidienststellen in Baden-Württemberg und Nieder-sachsen. Darüber hinaus sind nach Angaben der Polizei in Hessen verstärkt auch Cyber-Kriminelle aktiv, die die erhöhte Zahl von in Heimarbeit tätigen Angestellten ausnutzen wollen und sich als englischsprachige Mitarbeiter des Softwareanbieters Microsoft ausgeben. Die Angerufenen werden dabei aufgefordert, eine angebliche Fernwartung zu installieren. Andere Betrüger nutzten „Fake-Shops“ im Internet, in denen sie Schutzmasken gegen Coronaviren anbieten, nach Vorkasse jedoch die bestellte Ware nicht ausliefern. Das niedersächsische Landeskriminalamt registrierte im Land zudem mehrere Fälle, in denen der sogenannte Enkeltrick mit Bezug auf das Virus Sars-CoV-2 angewendet wurde. Dabei behaupteten die Täter, die sich am Telefon gegenüber älteren Menschen als Enkel, Freunde oder sonstige Angehörige ausgeben, daß sie finanzielle Hilfe bezüglich einer Krankenhausbehandlung aufgrund von Corona benötigten. Diese Behauptung sollen angebliche Ärzte, die die potentiellen Opfer vorweg oder hinterher anrufen, bestärken. Die Kriminellen suchten „immer nach Ängsten in der Bevölkerung“, bestätigte die Sprecherin des Landeskriminalamtes Niedersachsen, Katrin Gladitz, gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Corona löst derzeit natürlich die größten Sorgen aus. Die Betrüger sind kreativ.“ Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnte vor der verstärkten Aktivität solcher Betrüger. (vo)