© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/20 / 27. März 2020

Meldungen

Defense Production Act: Vollmacht wie in Krieg

WASHINGTON. Donald Trump hat wegen der Corona-Krise den Defense Production Act in Kraft gesetzt. Das US-Gesetz aus der Zeit des Koreakriegs (1950 bis 1953) ermöglicht unter anderem Beschlagnahmungen sowie Lohn- und Preiskontrollen. Es kann zudem Privatfirmen zwingen, national wichtige Güter zu produzieren und bereitzustellen. Zudem hat sich der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Larry Kudlow, bereits mit mehreren Konzernchefs getroffen, um die Produktion von Beatmungsgeräten zu forcieren. „Sie machen es vielleicht sogar auf freiwilliger Basis, aus Bürgerpflicht und patriotischen Gründen“, erklärte Kudlow im Sender Fox News. „Ford steht bereit, der Regierung in jeder Art zu helfen, inklusive der Möglichkeit, Beatmungsgeräte oder andere Ausrüstung zu produzieren“, erklärte ein Ford-Sprecher. Auch die Konkurrenten GM, Chrysler und Tesla haben die Produktion von medizinischen Geräten zugesagt. (fis)

 whitehouse.gov/





Befristete Arbeitsstellen schlecht für Familien

DÜSSELDORF. Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge ist seit den rot-grünen Reformen unter Kanzler Gerhard Schröder deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI Policy Brief 36/20). Zwischen 2001 und 2018 habe sich die Zahl der Befristungen ohne Sachgrund mehr als verdreifacht – von rund 550.000 auf 1,8 Millionen. Ihr Anteil an allen Arbeitsverhältnissen sei im selben Zeitraum von 1,7 auf 4,8 Prozent gestiegen. Am stärksten verbreitet seien befristete Jobs in Großbetrieben, wo sie als „verlängerte Probezeit“ verwendet würden. Weniger stark war die Zunahme bei Befristungen mit Sachgrund, also etwa bei Vertretungen. Deren Anzahl sei im selben Zeitraum lediglich von 782.000 auf 904.000 gestiegen. „Befristete Beschäftigungen stellen für die zumeist jungen Betroffenen ein Problem dar, weil sie oftmals mit Einkommensarmut, Einschränkungen hinsichtlich der sozialen Teilhabe und der Familiengründung verbunden sind“, so die WSI-Forscher. (fis)

 www.boeckler.de





Zahl der Woche

1,3 Millionen Kinder unter 13 Jahren lebten 2018 in Deutschland mit nur einem Elternteil zusammen. 692.000 der Alleinerziehenden waren erwerbstätig, davon 292.000 in Vollzeit und 400.000 in Teilzeit. 90 Prozent Alleinerziehenden waren Frauen (620.000). (Quelle: Statistisches Bundesamt)