© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

Aufgeschnappt
Was wirklich wichtig ist
Matthias Bäkermann

Während weltweit alles von der Corona-Pandemie gebannt ist, geraten in der Freien und Hansestadt Hamburg auch andere wichtige gesellschaftliche Probleme nicht aus dem Blick. Wie die Hamburger Morgenpost am vergangenen Freitag meldete, hat eine engagierte Bürgerin im Stadtteil Wandsbek einen Antrag eingebracht, um endlich die Gleichstellung von Mann und Frau weiter zu befördern. So stört sich die Hanseatin an der diskriminierenden Bezeichnung „Bürgersaal“, weil nach ihrer Auffassung damit nur männliche Bürger eingeschlossen seien. Dort tätige „Frauen oder Menschen, die sich nicht dem binären Geschlecht zugehörig fühlen“, würden ausgegrenzt. Mit der Beseitigung des alten Namens und der Umbenennung in „Gemeinschaftssaal“ käme eine zeitgemäße Alternative in Betracht.

Beim Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Paustian-Döscher rennt die Genderbewegte damit offene Türen ein. „Man muß alles tun, um der Gleichberechtigung Ausdruck zu verleihen“, zitiert ihn die Mopo, die in feinster journalistischer Neutralität dem Thema das Schlagwort „Frauenfeindlich!“ voranstellt. Das müsse „auf jeden Fall“ diskutiert werden, so Paustian-Döscher entschlossen, allerdings erfordere eine finale Umbenennung noch die „abgestimmte Fraktionsmeinung“.