© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

Meldungen

Entsetzen über den IS-Terror gegen Sikhs

KABUL. Indien hat den Terroranschlag auf den Sikh-Tempel (Gurdwara) in der afghanischen Hauptstadt Kabul schärfstens verurteilt. „Solche feigen Angriffe auf die religiösen Kultstätten der Minderheitengemeinde, insbesondere in dieser Zeit der Pandemie Covid-19, spiegeln die teuflische Denkweise der Täter und ihrer Hintermänner wider“, ließ das Außenministerium MEA verlauten. Parallel dazu würdigte es die „tapferen“ afghanischen Sicherheitskräfte für deren „mutige Reaktion“ auf den Angriff. Mitte vergangener Woche hatten schwer bewaffnete Selbstmordattentäter in den frühen Morgenstunden den Sikh-Tempel überfallen und 25 Menschen getötet und acht weitere verletzt. Angaben des afghanischen Innenministeriums zufolge gelang es den Sicherheitskräften, mindestens 80 Menschen aus dem Tempel zu retten. Im Anschluß bekannte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Khaama die Terrorgruppe Islamischer Staat Irak und Syrien (IS) zu dem Angriff. Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid dagegen versicherte, daß das Islamische Emirat in keiner Verbindung zu dem Angriff stünde. Nach Erhebungen des UNHCR lebten vor zehn Jahren schätzungsweise 50.000 Hindus und Sikhs in Afghanistan. Heute seien es lediglich nur noch etwa 1.000 Sikhs, die Hälfte von ihnen lebten in Dschalalabad, der Provinz- und Handelshauptstadt der östlichen Provinz Nangarhar. (ctw)





Libyen: UN besorgt über Eskakation der Kämpfe

NEW York. Der UN-Sicherheitsrat hat angesichts der militärischen Eskalation die libyschen Kriegsparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert. Parallel dazu rief der Sicherheitsrat die Mitgliedstaaten auf, sich zum Waffenembargo gegen Libyen zu bekennen.  Zugleich bekräftigte er die zentrale Rolle der Vereinten Nationen bei der Erleichterung eines schlüssigen politischen Prozesses unter libyscher Führung und in libyscher Hand. In der vergangenen Woche hatten die Streitkräfte von General Khalifa Haftar, dem Oberbefehlshaber der Tobruker Gegenregierung, die militärischen Angriffe auf zivile Viertel in Tripolis verstärkt. Als Antwort startete Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch die Operation „Friedenssturm“. Sie solle die Opfer der „Terroristenmilizen und ihrer Söldner“ rächen und mit Nachdruck auf alle Angriffe von Haftars Libyscher Nationalarmee reagieren, betonte as-Sarradsch. „Im Morgengrauen des Mittwochs haben unsere Streitkräfte eine erfolgreiche Mission abgeschlossen, indem sie den Luftwaffenstützpunkt Al-Watiya angriffen, mehrere Kämpfer und Söldner festnahmen und Munition und militärische Ausrüstung beschlagnahmten“, zitiert der Libya Observer den Sprecher der libyschen Armee, Mohammed Gununu. (ctw)